Hinter S:Cage, einst Splintercage, steckt S.Seto, ein ehemaliger Bass- und Gitarrenspieler, der irgendwann anfing, mit Electro herumzuexperimentieren. Anfangs verwendete er natürlich noch Gitarren in seiner Musik, aber mittlerweile ist S:Cage ganz ins elektronische Lager eingezogen und begeistert nun mit düsterem Ritual Ambient. "Remote" ist seine erste CD, erschienen bei Ant-Zen. Er wollte einen Soundtrack zu einem Traum erschaffen. Welcher Art dieser Traum ist, ob Albtraum oder nicht, spielt dabei keine Rolle, denn S:Cages Debütalbum "Remote" ist für beide Arten geeignet. Diese Dualität drückt sich auch in der Musik aus, denn "Remote" ist sowohl ein dunkles und abgründiges Erlebnis als auch ein sehr wundervolles und faszinierendes. Düstere Sound, mal pur mit Gänsehautcharakter oder unterlegt mit treibenden Beats, steht hier im Vordergrund. Dabei verwischt S:Cage die Grenzen zwischen Ambient und Industrial und erschafft eine wirklich mitreißendes, äußerst geheimnisvolles Gebilde. Den Gipfel erreicht das Album bei "Organisms", einem 14-minütigen Opus, der sehr verhalten beginnt, dann mit Beats durchsetzt wird und sich ab der zweiten Hälfte fast zu einer Hymne steigert. Aber auch die anderen Tracks haben es in sich. Da wären z.B. das ganz leicht orientalisch angehauchte "Residual" oder das sehr schwermütige "Dissolution". Diese Veröffentlichung lässt die Zimmertemperatur um 10 Grad sinken. Auch wenn es vergleichbare Werke wie diesen Erstling von S:Cage bereits gibt, weiß "Remote" doch auf seine eigene Art zu überzeugen.