Das Cover dieses Satori-Albums ziert ein Gemälde von Henry Fuseli namens "Der Nachtmahr". Um einen Albtraum geht es auf "Kanashibari" auch, sogar um einen real existierenden. Das japanische Wort "Kanashibari" steht für den Begriff Schlafparalyse, den Zustand der Bewegungsunfähigkeit während der Traumphasen. Diese Unfähigkeit sich zu Bewegen ist ein unbewusster Zustand. Es gibt aber Menschen, die sich dieser Paralyse durchaus bewusst werden und das ist wahrhaft ein echter Albtraum. Diesen haben Satori, man kann es nicht anders sagen, perfekt in ihrer Musik festgehalten. Düster und brodelnd gestaltet sich das Album, Drone Ambient mit tiefschwarzer Attitüde. Aber "Kanashibari" begnügt sich nicht mit bloßen, tiefen Tönen, nein, rituelle Trommeln beschreiben den dramatischen Kampf, sich bewegen zu wollen, es aber nicht zu können. Rauschen, Zischen und andere ähnliche Geräusche transferieren direkt einen beklemmenden Eindruck. Die nicht zu entziffernden, entstellten Stimmen könnten Traumfetzen sein. Aber zusammen mit den Geräuschen dürften sie eher für die halluzinogenen, auditiven Wahrnehmungen stehen, die mit der Schlafparalyse einhergehen können. Wie man es auch dreht und wendet, Neil Chaney (Pessary) und Justin Mitchell (Cold Spring Chef) haben ein herrlich düsteres Stück Musik geschaffen, das bei nächtlicher Rezeption wiederum zu Albträumen führen könnte. Nach ihrer Japan-Tour im April 2007 mit Sutcliffe Jügend veröffentlichte das japanische Label Dogma Chase "Kanashibari" auf einer auf 300 Stück limitierten LP. Cold Spring zog dann Ende 2008 nach und veröffentlichte das Album auf CD und spendierte sogar noch einen Bonustrack, "Pavor Nocturnus".