Sacha Korn Vitae liest sich wie ein Tellerwäscher-zum-Millionär-Märchen. Am Gymnasium schon musikalisch aktiv, tourte er später als Support mit Subway To Sally, Rammstein und Whitesnake. Jazz-Studium an der Music Academy in L.A. und Musikbusiness-Studium am MIT. In Moskau vom hiesigen Playboy-Chefredakteur entdeckt, folgte auch bald der erste Plattenvertrag, später das eigene Label. Wow! Da ist man erst mal platt. Auch wenn das Cover leichte Zweifel aufkommen lässt, so ist doch die Erwartung eines großartigen Albums vorhanden. Schließlich hatte auch noch 80er-Jahre-Frauenschwarm Terence Trent D'arby seine Finger im Spiel. Derart neugierig gemacht, legt man schon fast mit vor Erwartung zittrigen Fingern die CD ein... und es überkommt einen bereits bei den ersten Tönen das kalte Grauen. Billige Techno-Beats, ein wenig Gitarrengeschrammel und ein Sprechgesang auf Anfänger-Niveau sorgen sofort für Brechreiz und graue Haare. Gut, es stand nirgends etwas davon, dass Sacha Korn seine Studien auch abgeschlossen hat, aber jemand, der Jazz studiert hat, kann unmöglich so etwas zustande bringen. Dieses Aggro-Schlager-Techno-Zeug ist unerträglich. Die Musik allein würde schon reichen, aber dieser furchtbar falsche und gewollt auf Aggro getrimmte Gesang ist durch nichts zu toppen. Absolutes Highlight ist der selbstbetitelte Songs, in dem Herr Korn mal ein paar Statements darüber ablässt, was er doch für ein harter Kerl ist. Spätestens jetzt fliegt die CD im hohen Bogen aus dem Player, denn diese gequirlte Sch... lässt jegliches Interesse an diesem Longplayer, sofern es überhaupt noch vorhanden war, erlöschen. Effekthascherei mit auf Russisch gesungenen Texten, Kinderchören und auf Heavy gestimmten Gitarrensoli rettet da überhaupt nichts mehr. Was auch. Hier heißt es ganz klar: Finger weg! Hoffentlich bleiben wir von weiterem derartigen Output von Sacha Korn verschont.