Ja ich gebe es zu. (Auch) ich habe diese Band zuerst übersehen, da ich sie mit Sunn O))) in einen Topf geworfen habe. Darüber bin ich selbstverständlich angemessen zerknirscht. Nun steige ich also bei Album Nummer drei ein. Nach „Ghost“ und „Phantom“ schickt Herr (Ungooglable) S „The Moon Is My Sun“ ins Rennen um die Herzen all jener Musikfreunde, die in den Achtzigern hängen gebliebenen sind. Dabei ist der Zeitpunkt für mich optimal gewählt, denn mit dem dritten Album gehen (((S))) den Schritt vom Postpunk zu mehr Electronic. Beibehalten hat das Projekt aus Kopenhagen aber, so gut wie keine Informationen über sich preiszugeben. Bleibt die Musik und diese orientiert sich ganz klar an den frühen Achtzigern. In den ersten Sekunden des Openers werden zwar Besucher von Front 242 Konzerten sofort an das Intro „Modern Angel“ denken, aber ein paar Sekunden später machen die ersten Gitarrenklänge und der Beat deutlich, welche Band den Haupteinfluss auf „The Moon Is My Sun“ hat. New Order. Damit ist eigentlich alles gesagt. Die Qualität ist hoch, die Melodien bleiben schnell hängen, aber es bleibt das Problem, dass diese Songs (noch?) nicht mit den vielen Erinnerungen verknüpft sind, wie es bei Songs der Achtziger-Helden bei vielen Hörern der Fall sein dürfte. Anspieltips sind „Swimming In Lava“, „Truthdrug“ oder „Shadowboxing. Wer bei einer Dokumentation über Joy Division immer noch eine Gänsehaut bekommt, wird bei „The Moon Is My Sun“ verträumt mitsingen.