Der Anfang zur neuen Single ‚Oh No Oh No’ klingt sehr mellow, ganz als ob Royksopp oder Stisch den beiden Schweden unter die Arme gegriffen hätten. Bereits nach zehn Sekunden kommt dann jedoch der typische Gesang dazu und beweist die Authentizität dieses Releases. Mit Iris und Code64 hat man zwei namhafte Remixer gefunden den Song in andere Bahnen heben. Zunächst jedoch zum Original: wie bereits angedeutet birgt der Radio-Edit ganz dem Namen entsprechend sehr massentaugliche Elemente und einen eingängigen Refrain, der ein vermehrtes Airplay durchaus gestatten würden. Iris statten den Song nach ihrem Gusto zunächst mit satten 4/4-Beats aus und gelangen damit straighter in die klassische Electropop-Richtung. Für den Clubeinsatz eignet sich wohl am besten die Interpretation von Code64, die düsterer und direkter dem Song die Wendung in die Tanzbarkeit ohne großen Pop-Kontext verschafft. Schließlich wäre da noch der ‚Pulce Remix’, der hauptsächlich durch seine frickelige Minimalelektronik überzeugt und aufgrund persönlicher Vorlieben ganz klar mein Lieblingsremix ist. Auch eine B-Seite enthält die Single: ‚Chronometer’. Mit instrumentalen Referenzen zwischen Kraftwerk und den Pet Shop Boys und verfremdeten Vocals kommt auch hier ein typischer RC-Song heraus, der fast noch interessanter ist als der Titeltrack. Mit ‚Oh No Oh No’ ist Rupesh Cartel ein schönes Remix-Package zu einem vielleicht in Nuancen zu glatten Original-Song gelungen, das durch die Rekrutierung der richtigen Remixer das Absacken in die Belanglosigkeit gut umschifft hat und breit aufgestellt für sehr viele Hörer eine passende Version liefern müsste, die gefällt. Ein guter Vorgeschmack auf 'Anchor Baby', dem Album Nummer drei!