Obwohl schon 1999 gegründet sind Run Level Zero auf unserer Seite noch eine relativ unbekannte Band. Damit soll jetzt Schluss sein, denn immerhin wurde diese aus Schweden stammende Elektroformation in ihrem Heimatland schon mit dem bekannten SAMA- Award als „Aufsteiger des Jahres 2001“ ausgezeichnet.

Nachdem das Personalkarussel sich aufgehört hat zu drehen, konnte man sich zu erneuten Studioarbeiten zurückziehen und nach zu Hilfenahme des bekannten Produzenten Kristian Pettersson, der unter anderem auch schon für Cat Rapes Dog und S.P.O.C.K. gearbeitet hat, konnten die Arbeiten an dem neuen Album „Walk The Psycho[path]“ abgeschlossen werden. Und genau dieses Werk halte ich nun in meinen Händen. Umsonst waren Run Level Zero sicher nicht Supportband von VNV Nation auf der „Futureperfect“ –Tour. Die Band weiß trotz nicht sofort zugänglicher Elektroklänge zu überzeugen. Typisch für skandinavische Musikertalente.

Nach mehrmaligem Hören entpuppt sich das Album als Quelle vieler musikalischer Wunderwerke. Die Songs fetzen zwar nicht unbedingt aus den Boxen, aber schaffen es trotzdem sich direkt in die Gehörgänge zu bohren. Mit musikalischen Elementen wurde fast sparsam umgegangen. Einfache Rhythmen gepaart mit meist ruhigen Melodien. Wahres Bildinstrument sind die Lyrics und die vertonte Interpretation Akermanns. Das perfekte Album für eine Verwöhntherapie der Ohren. Bis zu Track 04_„Human Equation“ eignet sich die Musik auch bestens für die etwas gemütlichere Beschallung. Mit „Under The Gun“ folgt sodann einer der wenigen schnelleren Songs des Albums und nebenbei auch mein persönlicher Anspieltipp. Damit können sicher auch die eher elektronisch Orientierten etwas anfangen. Da jagen Beats und Bass schon aus den Boxen und damit die Leute sicher auf die Tanzflächen der deutschen Szene-Clubs. Mit dem nun folgenden „Red Moon“ bleibt das Tempo ebenfalls noch überdurchschnittlich hoch und in jedem Fall auch clubtauglich.

Nach einer weiteren ruhigen Runde folgen mit „K.A.D.O.“ und „Somnium Ex Machina“ noch einmal zwei Anheizer. „K.A.D.O.“ wurde sogar die Ehre zuteil, nachdem „Walk The Psycho[path]“ vom Sonic Seducer zum „Electronic Highlight Of The Month“ gekürt wurde, zusätzlich für eine der regelmäßig beiliegenden Sampler ausgewählt zu werden. Mit „Yellow Wallpaper“ und „Pot Fix“ schließt das Album dann gewohnt gemächlich. Mit dem in sich sehr stimmigen Werk bewegen sich Run Level Zero auf einem hohen Level anspruchsvoller EBM- Klänge. Damit dürfte die schwedische Formation sich ihren Weg zum Erfolg weiter geebnet haben.