„Gumbo wird häufig mit Meeresfrüchten [...] oder Geflügel [...], geräucherten Würsten [...], aber auch mit anderem, gerade verfügbaren Fleisch und der „Heiligen Dreifaltigkeit“ der Cajun-Küche (Staudensellerie, Gemüsepaprika und Zwiebeln) zubereitet.“ Diese Information lieferte mir das gute, alte Wikipedia... doch was sollte eine schwedische Band dazu bewegen, ihr zweites Studioalbum nach einem klassischen Südstaatenrezept zu benennen? Die Antwort erschließt sich langsam beim mehrfachen Durchhören des Albums „Mmm... Gumbo?“ von Room Eleven. Das Amsterdamer Quintett um Sängerin Janne Schra mixt munter verschiedene Musikarten miteinander – betonte Jazzelemente verbinden sich mit einer Art französischen Chansons und einer gehörigen Portion poppiger Leichtigkeit zu einem Stil, der nicht wirklich definierbar ist... aber prinzipiell wohl am ehesten mit der Musik Katie Meluas und Alicia Keys vergleichbar ist. Die Stimme Jannes erinnert mich sehr an Anneke van Giersbergen (bis 2007 Sängerin von The Gathering). Kraftvoll, voluminös, traurig und doch immer hoffnungsfroh... Die Art/ Umsetzung des Gesangs lassen sich häufig mit Aufnahmen von Marlene Dietrich vergleichen. „Mmm... Gumbo?“ beginnt beim Opener „Hey Hey Hey“ mit lässigen Bläsereinspielungen ganz im Stile der 50er Jahre, um bei „Lalala Love“ durch Jazzeinlagen im Glanz der 30er Jahre zu punkten, welches sich wie selbstverständlich zu einem leichten, an französischen Chanson erinnernden, leicht klingenden, dreisprachig verfassten Lied mausert. So setzt sich der stilgemixte Reigen fort und durchzieht das ganze Album. Folkige Balladen treffen auf poppig-schmissige Songs, die einen zum Mitwippen animieren... sehr ruhige, Traurigkeit verbreitende Texte duellieren sich mit augenzwinkernden, humorvollen Aussagen... eine leisere Akustikgitarre versucht sich gegen massige, volltönende Bläser und Klavierparts durchzusetzen. Das Album endet mit „A Little Of Me“ sehr ruhig und gedankenvoll mit dem Wunsch danach, etwas von Room Eleven hinterlassen zu haben... „A little of me for when I’m gone, a little of me for later on. Oh, I think it’s hard to leave.” Letztendlich ist “Mmm… Gumbo” eine nette Abwechslung im CD-Regal, die vor allem Menschen ansprechen sollte, die mit einer bunten Mischung aus Pop, Chanson, Jazz und 50er-Jahre-Flair etwas anfangen können.