Für seine neueste Kollaboration hat sich Jean-Marc Lederman (u.a. The Weathermen, Ghost&Writer, Lederman/DeMeyer) niemand geringeres als Emileigh Rohn ausgesucht, die neben ihrem Soloprojekt Chiasm auch durch die Zusammenarbeit mit John Fryer einem größeren Publikum bekannt geworden ist. Jean-Marc Lederman bezeichnet das gemeinsame Werk „Venus Chariot“ dann auch als sein bestes Album seit dem „Black Album“ der Weathermen – und das will schon was heißen.

Gleich vorweg: Stilistisch ist „Venus Chariot“ komplett anders als das „Black Album“ und das ist auch gut so. Einfach nur das gleiche noch einmal zu machen, ist wahrscheinlich nicht der Anspruch eines Künstlers. So kann man dann auch ohne Übertreibung feststellen, dass Emiliegh Rohn und Jean-Marc Lederman hier ein echtes Opus im Sinne von Gesamtwerk geschaffen haben, das auch tatsächlich in seiner Gesamtheit erlebt und konsumiert werden möchte. In unserer kurzlebigen, schnellen von YouTube und Spotify geprägten Zeit, wo nur noch 3-4 Minuten Songs zu dominieren scheinen, scheint dies fast anachronistisch und ist doch eine willkommene Abwechslung. Denn ein Gesamtwerk verlangt nach Entschleunigung, Muße und Achtsamkeit. Man genießt bewusst und nicht einfach nur nebenbei und genau dies schafft dann ein ganz anderes, weil bewusstes, Hörerlebnis. Schneller Konsum ist hier fehl am Platz.

Die filigranen Songs von Jean-Marc Lederman und die besondere Stimme von Emiliegh Rohn schaffen auf „Venus Chariot“ eine ganz besondere Atmosphäre und Hörerlebnisse. Wenn man sich die Zeit und Muße nimmt und sich voll und ganz auf die Songs von „Venus Chariot“ einläßt, wird man unweigerlich von der akustischen Welt des Duos gefangengenommen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch ich möchte soweit gehen, dass dieses Album jedem, der offen für Schönheit in seiner reinsten Form ist, gefallen sollte. Hörproben findet der geneigte Hörer auf der Bandcamp-Seite des Duos und natürlich auch auf Spotify. Echte Hörempfehlung.

https://rohn-lederman.bandcamp.com

01. The Words Already Heard
02. Anymore
03. Destruction and More
04. Creature Puppets
05. I Can’t Watch You Give Up
06. Sunflower
07. All The Little Things Left For Dead Go Unsaid (a.k.a. “The River”)
08. Spinning Down
09. Up In Flames
10. Open Up The Floodgates
11. Watch Out!
12. What’d We Find Out?
13. Come Over Here
14. Are We Supposed To Be Here?
15. When You’re In Love, The Music Doesn’t Sound The Same