Mit “Do It In The Mix” von Westbam hat alles angefangen, erinnert sich Matthias Spittler alias Red Sparrow. Dieser Track hatte es ihm so angetan, dass er sich bald entschloss, selbst elektronische Musik zu machen. Sein Equipment wuchs und wuchs und der „rote Spatz“ gewann stetig an Bekanntheit. In der EBM-/Electroszene machte sich Red Sparrow mit Remixes für Haujobb und Assemblage 23 bereits einen Namen sowie mit etlichen Sampler-Beiträgen. Dazu zählt z.B. auch seine äußerst gelungene Coverversion von Depeche Mode’s “In your Room”, veröffentlicht auf der Compilation “Devotion - A Tribute to Depeche Mode. Mit „Endless Loop“ brachte Spittler im Jahr 2002 sein Debüt heraus, das er als Konzeptalbum mit dem Themenschwerpunkt „Schlafen und Träumen“ versteht. Stilistisch lässt sich das komplex arrangierte Werk am ehesten im Ambient-/Electronic-Bereich ansiedeln. Collagenhaft angelegt, vereint es die unterschiedlichsten Styles und außergewöhnliche, vertrackte Strukturen. Zappelnder Trip Hop mit energetischen Breakbeats, Drum’n Bass und poppige Synths treffen auf federleichte Piano-Passagen mit einem kleinen Kick Swing-Feeling. Verrückte, surrende Bleeps, Clicks und Loops machen hie und da auf sich aufmerksam. Insgesamt haftet den fein nuancierten Electro-Sounds mit Hang zum effektvollen Minimalismus eine entspannte, schwebende wie auch bewegende Leichtigkeit und Ruhe an. Wirkt die Platte bei den ersten Hördurchgängen allerdings noch recht diffus und orientierungslos, macht sich intensives, bewusstes Zuhören (nicht nur für Träumer und Menschen mit Schlafproblemen) bald bezahlt. Zahlreiche „spoken word“-Elemente und weicher, fast wehmütiger Gesang vermitteln ein angenehmes Gefühl der Wärme und Entspannung. Titel wie „Sleep“, „Dream One“ oder „Shape Middle – Endless Loop“ sprechen für sich. Der sehr experimentelle Song “DoubleYou” mit seinen verträumten weiblichen Vocals (auf dem Album im Red Sparrow Remix) stammt übrigens aus der Feder von Haujobb. Spittlers selbst produzierter Videoclip zum Track “Les Arbres” fand im Winter 2002 bzw. Frühjahr 2003 sogar seinen Weg in die Sendungen zahlreicher namhafter europäischer TV-Sender. Dabei sei noch erwähnt, dass Spittler bereits für die "Space Night" (Bayerischer Rundfunk) komponierte. Etliche Songs auf „Endless Loop“ würden sich dafür ebenfalls hervorragend eignen! Sprich: „Endless Loop“ lädt nicht zum Tanzen ein, sondern zum Relaxen und Abschalten – vielleicht vermittelt es dem ein oder anderen aber auch einen sanften Übergang in die Traumwelt. Ein bilderreiches, emotions- und spannungsgeladenes Werk, das auch den hohen Ansprüchen versierter Ambient-Fetischisten genügen dürfte. Der eingefleischte Electro-/Synthie-Pop-Fan kommt bei diesem Album womöglich eher weniger auf seine Kosten. Besonders schön: „Les Arbres“, „Open The Door“ und „As The Sparrow".