Es gab Zeiten da widmete sich Ralf Hildenbeutel Produktionen von Sven Väth und mixte Acts wie Anne Clark oder Yello. Diese Zeiten scheinen weitestgehend vorbei zu sein. Was ist also passiert? Eigentlich gar nichts, denn auch schon damals hat Hildenbeutel ambiente Werke auf Recycle or Die, dem Sublabel von Väths Eye Q Label, veröffentlicht. Etliche Jahre, mehrere Soundtracks und viele Veröffentlichungen später erscheint dieser Tage mit ‚Wunderland’ ein wirklich hörenswertes Winteralbum mit packender Atmosphäre. Nur wenig Elektronik erwartet den Hörer, dafür viel Soundscapes, klassische Intrumente und verzaubernde Melodien. ‚Heimweh’ vermittelt genau das, was der Titel verspricht und leitet eine knappe Dreiviertelstunde musikalischer Geschichten ein. ‚From Elsewhere’ klingt ein wenig nach aAron, den beiden Franzosen, die mit ihrem ersten Album vor einigen Jahren Standards setzten. Zwar setzt nicht die Stimme von Simon Buret ein, die enthaltenen Sprachfragmente und die Glockenspiele schaffen es jedoch zu vermitteln, dass dem Song keinesfalls irgendwelche Elemente fehlen. Sehr unterschiedlich instrumentiert, jedoch harmonisch ein Gesamtbild vermittelnd, überwiegt der minimale Ansatz, der nur selten Rhythmen benötigt um den Inhalt passend zu transportieren. Trotzdem hört man hier und da dezente Beats, wie beim gespenstisch surrenden Walzer ‚The Spirits That I Called’, der unter anderem vom mystisch eingeflochtenen Theremin und dem Knarzen alter Truhen auf einem eingestaubten Speicher an Atmosphäre gewinnt. ‚Slowly falling leaves, red, green, golden’ erzählt die Geschichte weiter und bemüht einen alten verrauscht klingenden Erzähler, der eine für ihn offensichtlich bewegende Geschichte vor sich hin nuschelt und von Harfe, Glockenspiel und Klavier in den richtigen Rahmen gesetzt wird. Die von verspielt bis episch angelegten Stücke schaffen es so allesamt Bilder im Kopf zu erzeugen, Bilder die sich über die Länge der einzelnen Songs stetig verändern und entwickeln. Der perfekte Soundtrack zu einem nie gedrehten Film, der so wirklich erscheint, dass man gleich in Richtung Kino durchstarten möchte. Bis ins Detail durchdacht und trotzdem spontan, stellt Hildenbeutel hier sein Können erneut unter Beweis.