Das französische Duo Ranja bestehend aus Jeanne und Fabrice Lefebvre hat für sein neuntes Album "Offering" das Label gewechselt und ist nun bei den Portugiesen von Equillibrium Music gelandet. Vielleicht war dieser Wechsel mit dafür verantwortlich, dass Ranja wieder mehr Wert auf den Gesang legen und darüber zur traditionellen Instrumentierung zurückkehren. Thematisch laden uns Ranja mit "Offering" auf eine Reise durch mediterrane Gefilde ein, bei der dem Hörer Anleihen aus der Antike und dem Orient begegnen. Die selbstbekennenden Dead Can Dance-Fans bedienen sich zwar auch auf ihrem neuen Album bei ihren Vorbildern, aber "Offering" bietet eine durchaus überraschende musikalische Vielfalt von traditioneller Musik, über Heavenly Voices bis hin zu den 80ern. Die Reise über Griechenland, Kreta, die Ägäis bis hin zur Türkei haben schon viele Künstler hinter sich gebracht, weshalb einige Songs auf dem Album augenscheinlich von diesen beeinflusst scheinen. Ranja machen diese Schwäche aber durch die bereits erwähnte Vielfalt und einen ganz eigenen Charme in den Songs wett, der neben der lieblichen Stimme von Jeanne Lefebvre durch eine ausgesprochene Warmherzigkeit belebt wird. Allerlei verschiedene Saiteninstrumente, Streicher, Flöten, Trommeln, Pauken und andere Instrumente erwecken eine tiefe Sehnsucht, die durch die melancholische Stimmung der Songs noch verstärkt wird. Hin und wieder erinnert ein Song an Loreena McKennitt, ein anderer an Mila Mar, immer wieder mal schimmert Dead Can Dance durch, aber wen stört das schon, wenn es dann auch wieder Songs wie "The Dance Of Cléomene" gibt, der uns mit seinem gelegentlichen Gitarreneinsatz in die 80er entführt. Folgt man der fast immer vorhandenen Melancholie auf "Offering", könnte der Eindruck entstehen, Jeanne und Fabrice Lefebvre blickten schwermütig auf vergangene Zeiten zurück. Es ist aber vielmehr die Schilderung der Wehmut, die man immer nach einer schönen Reise empfindet, das Zurückblicken auf das Erlebte, auf Ereignisse und Orte. Den gekonnten Abschluss dazu bildet das ruhige "Quiet Hour", das von Aret Madilian von Deleyaman gesungen wird. Auch hier scheint der Dead Can Dance-Bezug durch, aber der Song setzt mit seiner Stimmung und dem männlichen Gesang ein ganz klares Highlight am Schluss. "Offering" ist ein wirklich liebevoll gestaltetes Album mit abwechselnden stilistischen Ausrichtungen, aber einem stets vorhandenen Ziel und sollte all jene Weltmusik-Liebhaber ansprechen, welche die ätherische Seite dieser Musik lieben.