Warum gehen Menschen auf Konzerte? Um die Energie zu spüren. Das Fragile. Das Unberechenbare. Die Menschen wollen das Leben in all seiner unmittelbaren Schönheit, Wucht und Merkwürdigkeit ganz nah an sich heran lassen. Genau dieses Gefühl vermittelt Catharina Boutari aka Puder in ihrer Reihe „die Session Tapes“.

„Ich baue Welten“, sagt Catharina Boutari über ihr vielfach beschäftigtes Dasein. Sie ist Songschreiberin, Sängerin, Gitarristin, und Opernregisseurin. Sie betreibt mit Pussy Empire Recordings ihr eigenes Plattenlabel und arbeitet als Moderatorin. Sie lädt Theaterinszenierungen mit Musik auf und schreibt für die Plattform Bonedo musikalische Fachartikel. Sie ist kritischer Geist, funkensprühendes Wesen und beherzte Macherin.

Diverse Identitäten mit selbstverständlichem Verve in sich zu vereinen, hat Catharina Boutari als Kind eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter gelernt. Ihre Poperweckung erlebte sie als typischer Außenseiterteenie im oberbergischen Gummersbach. Mitgeschleppt zur Probe einer Band versuchte sie sich als Sängerin, schrie all das jugendlich Verunsicherte hinaus und wusste seitdem: Das ist es.
 
Fortan bewegte sie sich stets in Bands. Sie schrieb Songs und Texte, verfeinerte Gesang, Gitarren- und Klavierspiel. Sie lernte die Musikbranche mit all ihren Chancen und Tücken kennen. Catharina Boutari machte deutschsprachigen Hardrock mit Babylon 27, Indiepop mit Uh Baby Uh und smarte Coverversionen mit The Stewardesses.

Wieder und wieder bereichert sie das popkulturelle Gefüge der Stadt mit ihren Ideen und Projekten. Mit den Fiesen Diven, einem Verbund von Popkünstlerinnen, veranstaltete sie eigensinnige Konzertereignisse inklusive Haareschneiden und Unterwäscheweitwurf. Und mit Pussy Empire Recordings nahm sie die Labelarbeit 2001 selbst in die Hand, um sich und andere eigenständig zu vermarkten.

Künstlerisch hat sich Catharina Boutari unter dem Namen Puder zunehmend zur Solokünstlerin entwickelt. Als Teamplayerin durch und durch befeuert sie ihren kreativen Prozess jedoch nach wie vor am liebsten, indem sie Gleichgesinnte um sich schart. „In mir steckt immer noch das Rockkind, das seine Wut ins Mikro brüllt. Ich fände es aber komisch, an dieser Stelle stehen zu bleiben. Ich werde immer softer, achte mehr auf Zwischentöne“, sagt Catharina Boutari. Mit der Reihe „Session Tapes“ eröffnet sie sich seit 2017 die Freiheit, verstärkt musikalisch ungewohntes Terrain zu erkunden. Sie bleibt wach. Und die Welt hört staunend zu.

Zu „Nackt“ sagt Sie selbst: Dem aufgepeitschten Treiben unserer Tage setzt dieses Popchanson das universell Menschliche entgegen. „Und wenn wir lieben, sind wir nackt“, singt Puder. Sachte flüsternd beruhigt sie jene, die nur noch lautstark platte Parolen rufen können. Und wenn Drummer Max Schneider seinen Rhythmus mit einem Handfeger spielt, zeigt sich überdeutlich: Es muss nicht ständig knallen.

Nun veröffentlicht Puder mit "Nackt" das erste Musikvideo aus dem kommenden Mini-Album "Die Session Tapes 3 - Geschichten vom Ende der Welt". Das Single-Release kommt am 1. März 2019 als Stream & Download.