Es tut sich momentan eine Menge in der Szene, doch selten erreichen musikalische Ergüsse unserer englischen Nachbarn das europäische Festland. Noch seltener haben dort ansässige Newcomer die Chance, selbiges zu erobern. Um so erfreulicher ist es, wenn es dann doch welche schaffen, dem auswärtigen Publikum ihre Debütalben vorzustellen. Psychophile haben sich in Großbritannien durch etliche Live-Shows und zwei CD's in Eigenproduktion bereits einen Namen erspielt und streben nun mit "Transition" nach höheren Zielen. Sängerin Lucy Pointycat, Mat Hook und Smogo bedienen dabei ein Genre, das selbst hierzulande momentan vom Aussterben bedroht ist. Mit Gitarren, Bass und elektronischem Zubehör geben sich die drei ausnahmslos dem Darkwave hin. Lucy Pointycats kraftvolle und recht tiefe Stimme bildet stets den Mittelpunkt der Songs und zieht jegliche Aufmerksamkeit auf sich. Darum herum arrangieren Psychophile einerseits satte Gitarren und Electro-Beats sowie andererseits bittersüße Melodien. Mit stellenweise deutlich hörbaren Gothic-Rock-Einflüssen und leichten Industrial und stärkeren EBM-Anleihen strahlen die Songs eine sehr kraftvolle Aura aus, die durch die teils ungewöhnlichen Melodien noch verstärkt wird. Die Band schreitet dabei stets auf dem Pfad zwischen 'sonderbar' und 'altbekannt' und schafft es immer wieder, den Hörer zu überraschen. Der Opener "Visions Images And Dreams", einer der besten Songs auf "Transition", ist das beste Beispiel dafür. Dass Psychophile sich nicht scheuen, die Fühler auch in andere Genres auszustrecken, zeigt beispielsweise "Intense", das sogar mit Techno-Stilmitteln spielt. Für Abwechslung sorgt die durchgängige Vielfältigkeit der Songs, obwohl die Band den sich selbst vorgegeben Pfad nie verlässt. Wenn es daher demnächst passieren sollte, dass jemand auf der Tanzfläche einem Song begegnet, den er nicht zuordnen kann, dann könnte er Psychophile begegnet sein.