Ein Anagramm! Und derjenige, der dem Englischen etwas mächtig ist und zudem auch noch Prometheus Burning vom letzten Album "Beyond Repair" kennt, der kann sicherlich ganz schnell eins und eins zusammenzählen. Denn "nBoyde raRepi" ist nicht mehr und nicht weniger als ein Remix-Album. Doch wer nun gleich wieder den schnellen Euro bzw. Dollar riecht, sollte sich erstmal mit den Remixern vertraut machen. Da werden für die meisten Hörer sicherlich viele Unbekannte auftauchen. So ist es auch, denn Prometheus Burning hat sich für die Neugestaltung seines Original-Industrial/Noise-Werkes im eigenen Freundeskreis und nicht in namhaften Musikerkreisen umgesehen. Ein neuer Titel "Battery Drain" (sehr empfehlenswert) ist dabei, ansonsten wurde auf sieben der Vorgänger-CD zurückgegriffen. Damit vollzieht das Album einen interessanten Schritt - hin zu mehr familiärer 'Gemütlichkeit', die sich durch erweiterten Ideenreichtum bemerkbar macht. Die neuen Tracks nehmen die originalen Grundthemen (wie üblich) auf, verzichten aber weitestgehend nicht auf die Tanzbarkeit sondern verbinden um den Beat herum neue Sounds - logischerweise aus dem Industrialbereich. Die CD verbreitet dadurch eher einen anderen Betrachtungswinkel mit einer etwas anderen Wahrnehmung der neuen Akteure, die trotzdem alle dieselbe musikalische Grundeinstellung haben - voll tanzbarer Industrial ("Some Things Are Meant To Stay Broken (Hypofixx Remix)") bzw. eher noisiger in Verbindung mit wildem Drum'n'Bass wie bspw. beim "Xanopticon Remix" von "Beyond Repair". Da ist kein Strobogewitter mehr notwendig, wenn sich jeder einzelne Sound mit 300 km/h blitzartig und dennoch koordiniert seinen Weg in die Gehirnzentrale bahnen will. Manchmal fühlt man sich in die Hardcore-Techno-Zeit aus den Mitt-90ern zurückverversetzt, als jeder Titel mit möglichst brachialer Wucht nach vorn getrieben wurde - "Beyond Repair (Suicide Inside Remix)" oder "Squelch (Edgey Remix)"! Mit dem langsameren Gegenteil wird zur 'Beruhigung' der Groove-Faktor etwas erhöht - "Significantly Altered (Iszoloscope Remix)". Zwar sind nicht alle Tracks Überflieger im Sinne dieses Remixkonzeptes, es findet sich aber auch kein Titel, der beim ersten Hören sofort wegen Unhörbarkeit ausscheidet. Dem Album ist durch seinen "Freundescharakter" fehlende Remix-Lieblosigkeit auf jeden Fall abzuschreiben, was zu einer Bewertung knapp über meinem Durchschnitt von vier für gut hämmernde Industrial-Veröffentlichungen führt.