Metaphern sind immer eine gute Sache, wenn man sich nicht mit den üblichen genretypischen Beschreibungen begnügen will. Die Hinzunahme des Label-Begleitschreibens ist da meist eine diffizile, weil philosophische Angelegenheit, mit dem der Hörer bzw. Rezi-Schreiber nicht allzu viel anfangen kann oder möchte. Doch manchmal passen einige Phrasen ganz gut, wenn nicht nur ‚rhythmischer Industrial-Wust mit verzerrter (Frauen-)Stimme’ zur Charakteristik dienen soll. So schreibt Hive Records sinngemäß unter anderem, dass „Beyond Repair“ der Klang implodierender Wolkenkratzer ist, die schwankend zu Staub zusammenbrechen und an und für sich alles zu einem ungeheuer befriedigenden 'Mindfuck' (keine genauere Übersetzung) komprimieren. Treibender Noise, Hart-wie-Eisen-Beats und ein trügerisches Dancefloor-Trommelfeuer – diese Zerstörungswut ist genau das, was Prometheus Burning, auch mit ihrem aktuellen Album „Beyond Repair“, im Rahmen der Industrial-Musik wieder aufleben lassen wollen. Trügerisch deshalb, weil die Musik zwar rhythmisch, aber nicht immer tanzbar ist. Denn durch experimentelle Einflüsse erscheint sie dann eher nur hörbar, wenn sie quasi in einer Lärmorgie endet. Normalerweise lassen sich in diesem Genre keine allzu großen, neuen Akzente setzen, vor allem, wenn von (den üblichen) großen, fetten, geräuschintensiven Vorschlaghammer-Beats, elektrisch angeheizten Vocals und sich permanent wandelnder und malträtierter Elektronik die Rede ist. Das klingt alles wie schon einmal gehört, nicht unbedingt innovativ. Dem ungeachtet muss an dieser Stelle trotzdem der Aufruf zum Anhören erfolgen, denn „Beyond Repair“ hat neben diesen obligatorischen ‚Zutaten’ doch die eine und auch andere (kleinere) Besonderheit in Form der ‚Zubereitung’ zu bieten. Einerseits gleich der Opener „Some Things Are Meant To Stay“ und „Significantly Altered“, die sich durch ihren enormen Drang nach vorn als Dancefloor-Kracher etablieren. Und dann gleich auf der anderen Seite der experimentelle, verzerrt ruhige Flug in Richtung Abgrund mit „The Needle’s Eye“. Gute Beispiele für das trügerische Dancefloor-Trommelfeuer sind „Leave It To Fate“ und „For Every Action There Is A Reaction“. Da rasseln die mit Sounds und Geräuschen gefütterten Sequenzer, doch der fette Beat verbindet sich primär nicht mit reiner Tanzbarkeit sondern wirkt eher als Teil des Titelkonzepts dominierend. Leider endet das Album eigentlich schon nach dem 10. Titel, denn der experimentelle Noise&Sample-Track „Quiddity“ ist im Rahmen dieses Albums eher als Outro denn als ‚richtiger’ Titel anzusehen. Alles in allem bieten Prometheus Burning soliden Industrial, der nicht nur in die Beine geht sondern sich manchmal eher als impulsiv strukturierte Klangcollage entpuppt. So lässt sich das Album nicht ganz in die pflichtmäßige Schublade stecken, muss aber den Zusatz akzeptieren, dass die Heftigkeit und das Experimentelle einigen Hörern zu weit gehen.