Im letzten Jahr veröffentlichten die Südafrikaner um Frontmann und Sänger Ross Learmonth ihr fünftes Erfolg-Album "Jekyll & Hyde". Nun und während Prime Circle unterwegs auf Tournee sind, erscheint ihr Neuling "Evidence". Vollgepackt mit zwölf neuen Titeln, dürfen sich die Fans der Rockband wieder einmal auf rockige Stücke und emotionale Balladen freuen. Nach einem kurzen, wummernden Pop-Intro legen die Südafrikaner ihren Titeltrack "Evidence" vor und überraschen mit einem markanten, druckstarken Einstieg, der erst einmal weniger eingängig ausfällt als man es von Prime Circle nach dem letzten Album erwarten würde beziehungsweise auch ein bisschen gewohnt ist. Auch "Change" startet kraftvoll und ist mit einem dynamischen Refrain ausgestattet. Spätestens mit der melodischen Ballade "Time To Kill Us All" ist man als Fan wieder im typischen Prime Circle Sounduniversum angekommen. Insteressant ist, dass sich Prime Circle bei diesem Album insgesamt stärker am Rock-Sound à la Bush, Lifehouse (bei den schweren und ruhigeren Nummern) und Foo Fighters (bei den schnelleren) orientieren. Sie behalten überwiegend ihren eigenen Soundcharakter, wagen aber insgesamt zu wenig Experimente, ihr vertrautes Terrain zu verlassen und dem Album eins, zwei musikalische Ausreißer zu gönnen. Nichtsdestotrotz sind und bleiben die Balladen eine enorme Stärke der Jungs und so setzt sich "Evidence" einerseits aus radiotauglichen Rocknummern und andererseits aus hoch emotionalen Balladen zusammen. Bleibende Spuren hinterlässt zum Beispiel das lockere, kurzweilige "Know You Better", das sofort mitgesungen und bewippt werden möchte. Das Spurenhinterlassen trifft ebenfalls auf das eingängige, poppige "King For A Day", die Pianoballade "Room Of Ghosts" und das intensive "Staring At Satellites" zu. Insgesamt ist das sechste Album der Südafrikaner wieder ein sehr gelungenes Werk mit vielen starken Momenten. Vielleicht zeigen Ross Learmonth und seine Mannen beim nächsten Album mal eine andere, noch unendeckte musikalischhe Seite.