Was steht bei der Verführung von Kansas auf dem Spiel? Nach der neuen Veröffentlichung von Priests werden wir es alle am 5. April wissen. Denn dann erscheint die zweite LP „The Seduction of Kansas“ der Post-Punks über ihre eigenes Label Sister Polygon Records. Bis dahin verkürzt uns das Trio um die Sängerin Katie Alice Greer die Wartezeit mit einem neuen Video zum gleichnamigen famosen Titeltrack. Außerdem kündigen Priests ihre Welttournee an, die das Trio aus Washington, D.C. auch nach Deutschland führen wird. Zu den fünf Terminen ist ein buntes Publikum explizit willkommen und erwünscht!

Die politische Haltung der Band spiegelt sich auch in der ersten Single „The Seduction of Kansas“ wieder, die Priests bisher reinster Popsong to date ist. Er ist dunkel und glitzernd - obwohl er immer noch etwas Fantastisches an sich hat, dekadent und unruhig zugleich. Inspiriert ist die Single von Thomas Franks 2004 veröffentlichtem Sachbuch „What's the Matter With Kansas?“. Darin erforscht der US-Journalist die ideologische Bedeutung seiner Heimatstadt, die in der Vergangenheit oft die Richtung vorhergesagt hat, in die sich die USA politisch bewegt haben.  

Der Song veranschaulicht, was Priests am besten können: Das Trio regt zum Nachdenken an, konfrontiert uns mit komplexen Fragen statt einfache Antworten auf die Realität zu geben. Was den Verführungsaspekt betrifft: lange Zeit war das Wort mit Vergnügen oder Sex konnotiert - es kann aber auch zu Propagandazwecken missbraucht werden, zu einer Taktik der Manipulation, zu einem Trick in der Politik der Überzeugung. “There’s something sinister about the idea of seducing a whole state,” stellt Schlagzeuger Daniele Daniele fest. “You’re clearly up to something. Why would you do it?” Der Titel des Albums ist ein „moving target“, ein bewegliches Ziel also, das Fragen nach den Realitäten und Mythologien Amerikas im Jahr 2019 untersucht, ohne sich einfachen Antworten hinzugeben.

„The Seduction of Kansas“  wurde in nur zwei Wochen im Elmwood Studio des Produzenten John Congleton in Dallas aufgenommen. Dafür arbeite die Band das erste Mal mit jemandem außerhalb ihrer DC-basierten Community zusammen. Das exzellente Ergebnis dieser Kollaboration gibt es am 5. April zu hören.