Presence Of Mind. Das sind Sarah Steinbrecher (Vocals), Sabrina Meier (Gitarre), Anna Müller (Bass) und Sina Steinbrecher (Drums), die nach ihrem gemeinsamen 2005-Debut "Finding Home", nun ihren Nachfolger "To Set Out On The Line" veröffentlicht haben. Als das Emo-Rock Quartett ihr erstes Album vorlegten, gab es reichlich Aufmerksamkeit, Zustimmung für die einzelnen Leistungen, verbunden aber auch mit der Hoffnung, dass die Mädels noch so richtig aufdrehen werden, sich musikalisch weiterentwickeln und die anfänglichen Fehler auf dem Folgewerk dann ausgemerzt haben. Nun, lange Rede, kurzer Sinn! Gekommen ist es nämlich anders. To Set Out On The Light, bietet durchweg emotionsgeladene Rocksongs, die kraftvoll, düster und rau vorgetragen werden. Im Mittelpunkt steht der Gesang von Sängerin Sarah, die zwar zumeist einen ganz ordentlichen Job macht, ihr ganzes Potential jedoch nicht ausschöpft. Dass die Mädels von der Chemie her zusammen passen, merkt man den Songs an und die Spielfreude der vier kann live durchaus seinen Charme versprühen. Hier und da kann man Ähnlichkeiten zu anderen Rock-Bands, wie Die Happy, heraushören, ich meine vor allem bei "My Favorite Mistake" Anouk zu vernehmen. Wie dem auch sei, darum bemüht eigenständig zu klingen sind POM dennoch. Was deutlich zu kurz kommt, ist das Experimentieren mit anderen Sounds, so dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen den meisten Titeln gibt und Abwechslung hier leider Mangelware ist. Was meiner Meinung nach auf diesem Album am meisten stört, sind die verzerrten Scream-Attacken im Hintergrund, die beispielsweise auch bei den Texanern Flyleaf lächerlich wirkten. Das haben andere Bands schon besser gezeigt, z.B. aktuell Breaking Benjamin in "Until The End" oder auch die Mädels von Kittie. Dass diese Bands aber nicht im direkten Vergleich stehen ist klar, und das To Set Out On The Light erst das zweite Album des Quartetts ist, muss auch berücksichtigt werden. Trotz allem, besitzen die 13 Titel auch einige angenehme Komponenten, wie schöne Melodien und rockige Melancholie. Mein Fazit ist 50/50, deshalb drei Sterne. Dass Presence Of Mind besser werden können, daran zweifel ich nicht. Für Fans und Interessierte gilt: Reinhören und dann entscheiden! Anspieltipps: "Keep This Fire Alive", "My Favorite Mistake", "Punchline", "At The Same Time"