Rezept für Post Play - Cocktail, Geschmacksrichtung "elit": Man gebe die Essenz verschiedener New Wave / Synthie Pop - Größen der 1980er (bevorzugt frühe Depeche Mode, Bronski Beat, Visage) und Auszüge aus Soundtracks von 1990er-Konsolen-Videogames in einen elektronischen Mixer. Bei mittlerer Geschwindigkeit und unter Zugabe einer ausreichenden Portion Eigenständigkeit verrühren, bis die Mischung schön homogen geworden ist und sich leicht auf fünf Gläser verteilen läßt. Mit einem bunten Schirmchen und Zucker am Glasrand dekorieren und, kühl, schnell genießen. PS: "elit", die aktuelle Fünf-Track - Demo - EP des nordischen Trios POST PLAY, beschreitet weder komplett neue musikalische Wege in der Welt elektronischer Musik, noch werden die Stilrichtungen, die hier zu einem großen Ganzen vermengt werden, neu definiert. Die Stärke des Trios liegt eher in der Präsentation ihrer Kreationen: Vom Gesang von Frontfrau Elle bis hin zu den Synth-Rhythmen des Tastenmanns Andreas Hagman klingen die fünf Songs hippelig, quirlig und lebendig, hat man jederzeit das Gefühl, daß die Musiker voller Begeisterung und Engagement hinter dem stehen, was sie auf der Platte tun. Beste Voraussetzungen also, um es eines Tages doch über das Demo-Stadium hinaus weiterzubringen; wenn es POST PLAY bis dahin schaffen, lyrisch etwas mehr Substanz zu erarbeiten (derzeit sprechen Song-Titel wie "kitsch" oder "going out" dort leider eine recht deutliche Sprache), dürfte das Projekt bei Synth-Pop - Fans dann wohl alle Türen einrennen. Bis dahin gibt's viereinhalb Zähler (Abzüge wegen des schon benörgelten textlichen Gehalts der Songs sowie der Tatsache, daß der letzte, ruhigere Track "if i go on..." im Vergleich zum Rest der Platte etwas schwächelt) und wohlmeinende Wünsche Richtung Norwegen. Nicht schlecht, gar nicht mal schlecht...