Die Vorstellungen darüber, was ein gelungenes Best Of Album alles beinhalten sollte, sind immer vielschichtig und über die "richtige" Trackliste könnte ewig diskutiert werden. Dann hält man diese Best Of in den Händen und denkt: Also, die ganzen alten Sachen sind ja okay, aber wo sind die neuen? – Oder umgekehrt. Es fehlen die "wirklichen" Hits, stellt man enttäuscht fest und fragt sich, warum die Band keine Livetitel, keine unveröffentlichten Songs oder Neuinterpretationen der Klassiker hinzugefügt hat.

Den Geschmack einer Mehrheit zu treffen ist schwierig, das muss man den Bands zugestehen. Dass viele Bands die Titelentscheidung mittlerweile oft den Fans überlassen, könnte da einen Kompromiss darstellen. Aber was machen eigentlich Bands, die zwar ein Jubiläum zu feiern, aber keine Hits zu bieten haben? PORN beantwortet diese Frage, indem sie ein Best Of Album veröffentlichen und alles reinschmeißen, was irgendwie da ist.

"A Decade in Glitter and Danger" ist eine Zusammenstellung von Titeln aus der Schaffenszeit von 1999 – 2009. Genauer gesagt, hat die französische Industrial/Rock Band vier Titel ihres 2004 erschienenen Albums Glitter, Danger and Toyboyz und weitere fünf Titel aus dem 2006 veröffentlichten Album Call Me Superfurry ausgewählt und ohne Neuerungen oder irgendetwas auf einen neuen Silberling gepresst. Dazu ein Intro mit Stöhngeräuschen, drei belanglose Remixe und ein Outro ohne erkennbaren Sinn.

Nun aber zu den Hits, die keine sind. Da die Songs und deren Qualität unverändert sind, handelt es sich eigentlich um eine späte Rezension meinerseits. Wahrscheinlich hätte ich schon 2004 beziehungsweise 2006 geschrieben, dass die elektronisch-rockig angelegten Titel altbacken, blechern und uninspiriert klingen. Jetzt, viele Jahre später, fällt das Urteil nicht besser aus. Langeweile und eine schlechte Soundqualität zeichnen die Titel der Best Of aus. Da macht es auch nichts, dass die Anlehnung an Nine Inch Nails, Manson und anderen zu erkennen ist, womit man eigentlich noch sympathisieren könnte. Und damit wir uns nicht falsch verstehen, ich glaube keinesfalls, dass man Songs neu aufnehmen oder bearbeiten muss, wenn sie heute noch genauso gut funktionieren wie vor x Jahren. – A Decade in Glitter and Danger ist ein gutes Beispiel für ein Best Of Album, das keine Hits hat und lieblos zusammengestellt wurde.