Darf’s ein bisschen melodisch-sphärisch, melancholisch, emotional und tanzbar-poppig sein? Dann empfiehlt sich das Elektro-Pop Album des Trios Point Of View, dessen Albumtitel nicht besser hätte passen können. Wer annimmt, dass sich hinter dem Titel "Popmusik" nur simple Unterhaltungsmusik verbirgt, die ohnehin im Überfluss vorhanden ist, der irrt sich. Patrick Ingwer, Dirk Wellborn und Matthias Blanke überzeugen auf insgesamt fünfzig Minuten verteilt mit Gefühl, Melodie und Rhythmus - mit Songs die einmal das Herz berühren, zum Nachdenken anregen, die aber auch für Bewegung sorgen und den Hörenden auf die Tanzfläche locken. Der Opener "Catch Me When I'm Falling" dringt mit weichen Beats und spielerischen Melodien ans Ohr, lässt das Bein locker mit wippen und macht unverzüglich Lust auf mehr. Belohnt wird der Hörer mit einer abwechslungsreichen Tracklist, die mit "Don't Fall" bukolische Lounge-Atmosphäre schafft, mit dem dunkleren "Funny Business" die 80'er streift, bei "Vorwärts" und "Satellite" an Booka Shade erinnert und mit "Waiting" eine dunkle, melodische Ballade hervorbringt. Die melancholisch, angenehm wummernde Nummer "Somebody" und das gegensätzliche, poppige "Your Smile" treten als Albumhighlights hervor, setzen sich im Ohr fest und unterstreichen nochmals die Vielfältigkeit dieses Albums. Die Mehrheit der auf dem Album vertretenen Titel überzeugt von den musikalischen Qualitäten, die Point Of View zu bieten hat und macht kleine Patzer wieder gut. So wie beispielsweise beim Schlusstrack "Nothing To Regret", der zwar nah dran ist, dann aber doch nicht vollständig im Refrain aufgeht. Das macht insgesamt 4,5 Punkte und eine Weiterempfehlung für "Popmusik".