‚Remedy’, das Debut-Album von Pinksnotred ist gradliniger Alternative-Rock. Mal gekonnt hingerotzt wie beim bereits von diversen Samplern bekannten Song ‚Ramona’, mal Szene-cool wie bei der neuen Single ‚Automatic’. Insgesamt ein Dutzend Songs bringen direkt und kraftvoll den Grundgedanken der Band auf den Punkt: Kraft und Freude durch Musik ohne dabei in die seriöse Schiene zu verlassen. Und so driften die fünf Freunde auch eher in Richtung Chilis und Umschiffen geschickt die Sportfreunde-des-Rock-Klippe, die meiner Meinung nach heutzutage vielen Bands das Genick bricht. Mal ist der Gesang ungefiltert konkret, dann wieder megaphon-gedämpft. Sympathisch ist, dass Songs wie ‚Kill for some news’ auch elektronische Bestandteile zulassen, vor denen man im Rock-Business oftmals zurückschreckt ganz so wie der Teufel das Weihwasser fürchtet. ‚Counting steps’ kommt als unkonventionelle Ballade daher; mit dem Vorteil nicht wie oftmals im College Rock Umfeld dem ‚Hinter-blauen-Augen-Weichspül-Effekt’ zum Opfer zu fallen. Nein, der Gesang bleibt erdig und ehrlich. Gut gemacht! Ist aber auch eher eine Ausnahme, denn postwendend überschlagen sich wieder die Drums in ‚Errors’ und die Gitarre wird heiß geschrubbt. Eine Revolution wird man mit ‚Remedy’ nicht anführen können, das scheint aus meiner Sicht aber auch gar nicht die Intention der Band zu sein. Vielmehr haben Pinksnotred Idole, die sie nicht verschweigen, sondern in ihre eigene Musik clever integrieren. Manchmal, und auch in diesem Falle, ist das besser als sich für den Hype zu verbiegen. Glückwunsch zu einem gelungenen Erstlingswerk aus deutschen Landen. Zu ‚Automatic’ gibt’s übrigens ein sehr gelungenes Video, das Parallelen zu den Pet Shop Boys offenbart. Mehr wird nicht verraten ;-)