Der Weltraum.... unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2004, und im Universum ist alles wie immer: Asteroiden, Kometen und kosmischer Staub treiben durch die endlose, kalte Leere zwischen den Galaxien, irgendwo fällt ein Stern am Ende seines Lebens in sich zusammen. Zwei Zivilisationen in den Tiefen des Alls sind im Begriff, sich nach Generationen eines sinnlosen Krieges entweder Frieden zu schließen oder aber sich komplett auszulöschen, und weit, weit weg davon schafft eine noch junge Lebensform das erste Mal den Sprung hinaus aus der Atmosphäre des eigenen Planeten, um festzustellen, daß der Raum zwischen den Planeten kahl und trostlos ist. Und irgendwo, noch viel weiter weg, unter den Strahlen einer kleinen Sonne auf der Oberfläche eines noch viel kleineren Planetens, wuseln zweibeinige Lebewesen geschäftig durch ihren Alltag, und keines von ihnen hat auch nur den Ansatz einer Ahnung vom Treiben um sie herum. Keines? Nun, zumindest _fast_ keines. Während das Leben auf diesem Planeten immer lauter, hektischer und schneller wird, scheint Herwig Holzmann alias PHOTOPHOB geradewegs in die dunklen, fernen Tiefen des Universums zu lauschen, sich von Dingen, Welten, Geschichten inspirieren zu lassen, die den meisten anderen für immer verborgen bleiben. Inspiration, der dann Werke wie "your majesty machine" entspringen - musikalische Welten, die für Fans elektronischer Klänge das werden könnten, was Rainbow's "stargazer" schon seit Dekaden für die Hardrock-Fans ist, nämlich die Klangwerdung von Weltraum-Träumerei, von Raumschiffen und Sonnenaufgängen unter unbekannten Himmeln, von kosmischem Fernweh und der Einsamkeit des leeren, schwarzen Raums. "your majesty machine" scheint Welten zu verbinden, nicht nur gedanklich, sondern auch musikalisch, konzeptuell: Irgendwo zwischen "Star Trek - Next Generation" und "Raumpatroullie Orion", zwischen gegenwärtigen Träumen von künstlicher Intelligenz, von spirituellen Maschinen und vergangenen Zeiten, in denen die landläufige Vorstellung von einem Roboter noch aussah wie ein Zwischending aus Mensch, Mülltonne und Küchenmaschine, irgendwo zwischen all diesen Bildern, Klängen und Gedanken lebt die Musik von "your majesty machine", träumt Herwig Holzmann von Roboter-Liebe, von Weltraumpiraten, vom Gleiten in Schwerelosigkeit und dem Gefühl, der Kälte in der kosmischen Dunkelheit ("brains at -273.14 °C") ausgesetzt zu sein. Musikalisch manifestiert sich diese Träumerei in 13 ausgefeilten, liebevoll und detailreich arrangierten Tracks, die allesamt nahezu schwerelos im freien Raum zu schweben scheinen: Warme Keyboard-Flächen und harmonisch-melancholische Melodielinien verschmelzen mit spacig-abgedrehten Sound-Effekten und dezent, aber wirkungsvoll eingesetzten Rhythmen zu einem faszinierenden Ganzen, welches erst unter Kopfhörern seine volle Wirkung zu entfalten vermag, den Hörer dann aber nachhaltig fesselt und mitnimmt auf eine Reise, die sehr lange dauern könnte... Wer gewillt und bereit ist, diese Reise anzutreten, sowie Freunde von Ambient-Klängen, Soundtracks zu Science - Fiction - Filmen vom Kaliber "Blade Runner" oder "2001" und intelligent gemachter, tanzbarer Musik fernab jeden Mainstreams sollten "your majesty machine" unbedingt ein Ohr leihen. Ich für meinen Teil werde mich jetzt wieder unter meine Kopfhörer zurückziehen und noch einmal auf die Reise begeben... Sehr beeindruckend.