‚Wolfgang Amadeus Phoenix’, was ein selten dämlicher Name für ein Album, genauso wie der Songtitel ‚Lisztomania’! Das ist aber auch schon alles was es zu meckern gibt. Ansonsten liefern die französischen Indiepopper ein Werk ab, das überrascht und nach mehr schreien lässt, wenn die sechsunddreissig Minuten nach zehn Songs so schnell vorbei sind. Philippe Zdar produzierte erneut ein Werk der Vorzeigemusiker, und schafft es die Retro-Gitarrenpop-Sahnestückchen dezent elektronisch zu ergänzen und so die Trendyness einzuführen, die vielleicht einer der Gründe ist, warum der Sound sofort ins Ohr geht. So vereinen sich prominente Synthie-Bässe mit Gitarrengeschrammel in ‚Rome’ als ob es bereits in den Sechzigern nichts anderes gegeben hätte! Wem die Killers nun doch zu Chris de Burgh mäßig geworden sind, wem Bloc Party zu sehr an den Knobs des Mischpults gedreht haben statt in die Seiten zu hauen und wer auch ein wenig Beach Boys Feeling vertragen kann, sollte sich schleunigst eine Möglichkeit suchen in diese kurze aber überzeugende Vorstellung hereinzuhören. Zwischen Strokes und Supernaturals bewegt sich das Ergebnis und wer bei ‚Lisztomania’, dem Song bei dem man auch nach zwanzig Mal hören aufgrund der komplexen Gesangsrhythmik noch nicht mitsingen kann, keine gute Laune bekommt, dem ist leider nicht mehr zu helfen. Überhaupt geht es äußerst beschwingt-fröhlich auf hohem Niveau zu und so ist auch die neue Single ‚1901’ ein buntes Stückchen alternativer Pop. Bis auf das in zwei Parts präsentierte ‚Love like a Sunset’ hört man sofort die Linie, die sich durch ‚Wolfgang Amadeus Phoenix’ zieht. Eine Mischung die aufgeht, obwohl sie sehr diffuse Einflüsse zu vereinen scheint. Das ist jedoch nicht verwunderlich, schaut man sich die zum Jahresanfang veröffentlichte Kitsune Tabloid Compilation von Phoenix an, auf der unter anderem Stücke von Roxy Music, Iggy Pop, Dusty Springfield, Richie Valens, Elvis Costelle und Kiss zu finden sind. Schön, dass es noch solche Überraschungen gibt, mit denen man wirklich niemals gerechnet hätte. Ein Album ‚So sentimental ,not sentimental no !’ wie die ersten Zeilen von ‘Lisztomania’ lauten, denn ‚This is showtime’ um diesen Song erneut zu zitieren!