Persephone ist - wie den meisten Lesern sicher schon bekannt - das Solo Projekt von LAI`s Sonja Kraushofer. Daher kann ich mir große Einleitungsworte wohl sparen. Der grundlegende Unterschied zum Hauptprojekt ist hier die rein akustische Produktion, also mit "echten" Musikern eingespielt. Und zwar handelt es sich schon um Töne die durchaus in Richtung Klassik eingeordnet werden dürfen. Dafür erstmal ein Kompliment, denn wer macht sowas heute noch, ein komplettes Album mit einem Orchester einzuspielen ! Der Aufwand der hier - nicht nur bei der Musik - betrieben wurde, wird sich auch mit einem wohlwollendem Bonus in der Endauswertung bemerkbar machen, soviel sei schonmal veraten. Die Sängerin bzw. die Band, in der sie normalerweise tätig ist, zähle ich nicht unbedingt zu meinen musikalischen Vorlieben, das erwähne ich sicherheitshalber an dieser Stelle. Denn "Letters To A Stranger" krankt leider an genau dem tragendem Element: Dem Gesang. Weiß nicht, ob Du das auch kennst, Du bist angenehm überrascht, mal etwas abseits des Standards zu hören, um aber nachher doch etwas ratlos und enttäuscht dazustehen. So ist es mir mit Persephone ergangen. Klangen die Tracks bei Myspace für sich einzeln gesehen, doch ziemlich gut, ist das komplette Album doch nicht die erwartete Offenbarung. Zwar immer noch besser als LAI, insbesondere aufgrund der guten Intrumentierung, aber Sonjas Stimme ist einfach nicht mein Fall - jedenfalls nicht mehrere Songs hintereinander gehört. Teilweise klingt es auch etwas gequält theatralisch, um es mal so auszudrücken. Nunja, ich empfehle jedem sich selber ein Ohr vor Kauf zu machen, sicher gibt es auch genug Fans von Sonjas Sangeskünsten. Die Songs selber sind schon relativ abwechslungsreich, als Abschluss gibt es sogar noch einen rockigen Track, sowie zwei Balladen und einige Titel, die durchaus als Filmsoundtracks dienen könnten. Zum Glück ist die ansprechende und gekonnte Darbietung der Musiker, sowie das Artwork - welches für sich genommen phantastisch ist - eine absolute Leistung in heutigen Tagen. Da lohnt sich auch noch die Anschaffung von CDs. Du bekommst ein schönes Booklet, mit wie in Ölfarben gemalten Bildern, sowie für jeden Titel eine gesonderte Karte mit dem Songtext. Der Spaß an dieser Veröffentlichung wird mir aber durch den Gesang ordentlich verdorben, was sehr schade ist.....Trotzdem gibt es zwei Anspieltipps: "Fateful", ein Stück, das minimalistisch Spannung aufbaut und wo auch Sonja etwas zurückhaltender agiert mit eher geflüstertem Gesang, d.h. bis auf´s Finale des Songs. Für Titel Nummer 8 "Buried" gilt fast das gleiche hinsichtlich der Vocals, aber hier wird ordentlich groovig mit Percussions und Bongos hantiert. Insgesamt eine gute Scheibe, welche insbesondere beim Gesang aber Mängel aufweist.