Die wilden Jahre sind vorbei? Das Zeitalter der tourenden Rock’n'Roll Bands verweilt im Standby-Modus? Für Paul Pfleger scheint das, abgesehen aller äußerlichen Umstände, ein bezeichnender Zustand zu sein, hat er doch fristgerecht vor Pandemie-Beginn die Flucht nach vorne angetreten und das kommunale Bandleben mit ‚Polkov' oder ‚Stereoface' gegen selbstgewählte Studio-Solitüde eingetauscht. Und das ist gut so. Als Einzelkind hat Paul die Musik schon früh als Möglichkeit zum Selbstgespräch entdeckt, und mit ‚Paul & Pets' nun ein Outlet für einen Mikrokosmos geschaffen, der zum Glück auch wirklich nicht nach drückender Einsamkeit klingt. Inspiriert von ‚Buddy Holly' und ‚Kraftwerk' zeigt Onemanshow eine weitere Facette von Pauls Umgang mit wenigen Zutaten und erscheint am 4. Februar als zweite Single eines kommenden Albums. Ein Song als Selbstportrait und ein Selbstportrait im Song?
 
Nachdem sich der rauschende Nebel im Musikvideo etwas lichtet, streckt ein lebensgroßes Gemälde einladend die Hand entgegen. Der Klare Blick ist allerdings nicht nur durch den Nebel schwierig zu fassen, sondern bekommt wohl auch von der tropischen Brille eine etwas andere Note; Blickt dabei ein ‚peeping' Paul mit fruchtiger Vision in eine andere Welt? Schnittstelle Kiwi? Oder sieht man damit nicht einmal über die eigene Tischtennis Hälfte? Der Song wird die Rätsel wohl nicht lüften. Er liefert vielmehr eine entschleunigte Ode an die Alleinunterhaltung und Selbstdarstellung im Zeitalter von OnlyFans und Instagram, und erinnert an den Schatz des Privaten: "You want everyone to see your beauty and your smile, forget it and just let it be me.