Gerade erst fand sich ein Relikt aus den 60/70ern in meinem Playern – die "Pearls of Amber" waren Orginalaufnahmen aus der Hochzeit des psychedelischen Folks und konnten durchaus Punkten, aber eben doch nicht das volle Glück spenden. Nun präsentiere ich Orginalaufnahmen des aktuellen Jahres (bzw. der Jahre 2009-2011), bei denen alles darangesetzt wurde, einen Klang zu produzieren, der 40 Jahre auf dem Buckel hat. Wer hat's erfunden? Die Norweger ! Wer genau? Paths of Prakriti aus dem beschaulichen Trondheim. Denn dort steigt der Geist der Blumenkinder anscheinend noch immer in Form von bewusstseinserweiternden Rauchschwaden aus den Schornsteinen und konserviert in der eiskalten skandinavischen Luft. Love, Peace and Frostbeulen – Heureka. Die "Axis Mundi" präsentiert uns der skandinavische Dreier (rund um Masterchiller Jon Reier Sylte) gleich mal mit dem Debut. Doch will man uns so richtig mit der Weltachse beeindrucken? Nein, eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein, denn das Album ist ein absolut entspannter und entspannender "Trip" (ja, dieser Kalauer musste sein). Die Songs schweben sanft durch den Raum, alle Instrumente tragen zum Ganzen bei, wurden mühevoll zusammengestellt – einzig zu bemängeln ist hier, dass häufig auf synthetische Tonerzeuger zurückgegriffen wurde. Sicherlich sind diese leichter zu händeln und man kommt schneller an Musiker heran, die damit umgehen können. Aber der Gesamtatmosphäre und der Wärme des Klanges hätte zum Beispiel eine Orginalsitar gut getan. Der andere Knackpunkt ist der Spannungsbogen, der hier eher horizontal und auf Meeresspiegelhöhe verläuft. Denn so ist "Axis Mundi" zwar eine wirkliche Bereicherung für den Schrank von nimmeralternden Blumenkindern und kann auch Jugentlichen beim Austesten des Themas Trip als Hintergrunduntermalung dienen, die Tiefe und Kraft von alten Klassikern werden aber so nicht im Mindesten in Angriff genommen. Paths of Prakriti wollten eine Visitenkarte abgeben in Sachen psychedelischen Folks und haben ein Album herausgebracht, dass man sicher gerne zu Gemüte führen darf während man sich anddere Dinge zu Kopfe führt. Wirkliche Kauf- und Bedarfsgründe kann ich aber für alle Hörer außerhalb der genannten Zielgruppen kaum nennen, weswegen das Album als nettes aber eben nur nettes Album im Schrank verstauben wird.