Hört man das neue Album von Parralox, stellen sich spontan einige Fragen, sofern man die beiden jüngst veröffentlichten Singles ‚Hotter’ und ‚I Am Human’ bereits kennt. Denn bereits beim ersten Durchhören erweist sich ‚State of Decay’ bedeutend weniger poppig als das bisher ausgekoppelte Material. Die eingeschlagene Richtung steht der Band erheblich besser, als die durch die beiden Vorab-Taser angedeutete Mainstream-Hörigkeit. Denn Pop kann Kylie Minogue, die wie das Duo auch Australien ihre Songs in die Welt schickt, genauso gut und die hat eben ihren Namen in den Charts, Parralox hingegen sollten sich meiner Meinung nach hin in die Synth-Pop Nische orientieren. Dass sie dies durchaus drauf haben zeigen Songs wie ‚Universe I Love You’, mit deutlich minimalistischerem Aufbau und einen Quäntchen melancholischem Herzschmerz oder das direkt anschließende ‚Isn’t It Strange’, das sich bewusst in Richtung Marsheaux/Client ausrichtet. Den leicht-süßlichen Beigeschmack gepaart mit subtil traurigen Harmonien, der bspw. oftmals Pet Shop Boys Songs Größe verleiht, findet man auch in den Songs wie ‚When The Walls Came Tumbling Down’ oder ‚Be Careful What you Wish For’. John van Ahlen und seine gesangliche Mitstreiterin Amii überraschen schließlich besonders mit den Balladen ‚Peter’ und ‚Time’ wo die Vocals den Lead übernehmen und pointiert eingesetzte Synthesizer die richtige Gesamtstimmung untermauern. Die auf 1000 Exemplare limitierte Erstauflage enthält vier Bonustracks, eine orchestral-monumentaleren Remix des bereits gelobten Songs ‚When The Walls Come Tumbling Down’, sowie drei Tracks, die auf dem Album sonst nicht enthalten sind. Während Footsteps mehr Yazoo als Disco ist, fällt ‚In The Night’ wieder in die Kategorie Club-Food. Gewinner unter den zusätzlichen Stücken ist aber wieder die Ballade, in diesem Fall ‚Hold Me Now’, die mit wenigen bewusst angeordneten Spuren mehr transportiert als so mancher dicht gepackte Dance-Song. Auf Popmusik muss man sich einlassen können, damit das Album die richtige Wirkung entfalten kann, denn Alternative ist die dargebotene Vielfalt nur selten. Schafft man dies, so wächst das Album kontinuierlich, überholt lässig La Roux und zieht zumindest mal gleichauf mit Little Boots. Die Erstauflage des Albums ist bei den einschlägigen Mailorders oder auch im Conzoom Webshop unter www.conzoomrecords.de erhältlich.