Der Ausstieg von Aron West (Tnon) bei Orphx ließ u.a. dem Projekt den Raum, sich weiterzuentwickeln. Genauso ging West mit seinem Projekt Tropism eigene und neue Wege. West und Rich Oddie, seines Zeichens derzeitiges männliches Mitglied des Orphx-Duos, haben sich außerhalb von Orphx wieder zusammengetan, um, was würde man anderes vermuten, wieder einmal neue Pfade zu beschreiten. Weit entfernt von Noise, Industrial und Techno bezieht das Duo, das sich den Namen Oureboros gegeben hat, Stellung im Dark Ambient. Der Name stammt von dem alten Symbol Ouroboros ab, das die sich selbst in den Schwanz beißende Schlange darstellt und für die kosmische Einheit steht. Die Vollkommenheit des namensgebenden Symbols lässt sich nicht ohne weiteres auf die Musik auf dem Debüt "Dreaming In Earth, Dissolving In Light" des Duos übertragen, denn ebenso schwingen Angst, Dunkelheit und Chaos mit, aber natürlich auch innere Ruhe und Frieden. Tiefe Drones, undefinierbare Geräusche, die mehr synthetischer Natur scheinen, denn der Umwelt entnommen, sowie Gitarre, Schlagzeug und Violine zeichnen ein unbestimmtes Bild von der Dunkelheit. Allein schon die Titel der einzelnen Tracks verheißen keinen Quell der überbordenden Freude, sondern sprechen von Einsamkeit und Unheil. In diesem Sinne klingt die Musik ehe konträr zu den vom namensgebenden Symbol heraufbeschworenen Eigenschaften. Einige Songs klingen wie aus Fragmenten zusammengesetzt. Vereinzelte Töne, plötzliches oszillatorisches Brummen und Gitarrenriffs sind ohne jegliche Melodie zusammengesetzt und hinterlassen einen diffusen Beigeschmack. Andere wiederum erinnern durch die einsam erklingende Gitarre weit entfernt an Shoegaze, ohne aber wirklich in diese Richtung zu tendieren. Und dann gibt es noch die Songs, die Horrorgeschichten erzählen, ohne Worte zu benutzen, bei denen die Bedrohung, die Dunkelheit und die Spannung regelrecht aus den Boxen kriechen. Trotz des starken Ambient-Bezugs hat "Dreaming In Earth, Dissolving In Light" damit einen starken experimentellen Charakter, was wiederum von diesem Duo auch nicht anders zu erwarten war. Eine außergewöhnliche, aber gewöhnungsbedürftige Platte.