Über sechs Jahre hat es gedauert, bis Ophelia's Dream nach ihrem Debütalbum "All Beauty Is Sad" nun endlich wieder ein neues Album veröffentlichen. "Not A Second Time" heißt das neue Werk von Dietmar Greulich und Sängerin Susanne Stierle, das sehr ausgeprägt auf klassischen Pfaden wandelt. Mit Violine, Cello und engelhafter Stimme entführen Ophelia's Dream den Geist sehr schnell in feenhafte Welten, in eine unwirklich und zugleich fesselnde Geschichte voll Empfindsamkeit und Verträumtheit. Zwischen Klassik, Mittelalter und Folk hat das Duo seinen neuen Opus angesiedelt und scheut auch nicht vor komplexen Kompositionen zurück. "Not A Second Time" beginnt idyllisch mit dem Song "Lady Magdalen", der auf malerische Weise weiße Winterlandschaften entstehen lässt. In der Mitte kippt der Song plötzlich und dunkle Wolken ziehen auf. Fast bedrohlich und finster und trotzdem voll bittersüßer Schönheit kann man sich der Musik kaum entziehen. Ophelia's Dream schaffen es, die Musik trotz ihrer Komplexität weder überladen noch undurchschaubar wirken zu lassen. Vielmehr versuchen sie, dem Hörer durch verschiedene Stimmungen unterschiedliche Bilder zu vermitteln. "Saltarno" weilt in mittelalterlichen Gefilden und lädt ein zum beschaulichen Tanz. Dagegen ist das von einem Klavier getragene "All Beauty Is Lost" ein zeitgemäßes Stück, das zwar modern anmutet, aber wie fast alle Lieder auf "Not A Second Time" eine tiefe Melancholie in sich trägt. Das neue Album von Ophelia's Dream glänzt durch sehr atmosphärische und stimmungsvolle Arrangements. Wer Arcana mag oder generell der Heavently Voices Bewegung zugetan ist, wird an "Not A Second Time" Gefallen finden. Reinhören lohnt sich, obwohl man diesem Album ein wenig Zeit geben muss, damit es sich voll entfalten kann.