Projekte von Peter Bjärgö sind durch ihren speziellem und unverwechselbaren Sound generell schnell zu erkennen, sei es Arcana, Sophia oder nun Onus. Das ist selbst dann noch so, wenn er mit anderen Künstlern zusammen arbeitet. Für Onus hat sich Peter Bjärgö mit seinem langjährigen Freund Nicolas ´Sal-Ocin` Van Meirhaeghe (Empusae, Tzolk’in) zusammen getan. “Proslambanomenos” heißt ihr Erstlingswerk, was in der altertümlichen, griechischen Musik den tiefsten Ton bezeichnet. Schaut man sich die Titel der einzelnen Songs an, kann man sich eines gewissen Pessimismus nicht erwehren. “Life’s Burden”, “When The Innocent Dies” oder “The Dreams Die Young”, das klingt nach Weltschmerz, Melancholie und innerer Zurückgezogenheit. Und auch das ist nicht neu für Peter Bjärgös Musik. Neu ist Nicolas Van Meirhaeghes Einfluss. Alle Songs stammen aus der Feder von Peter Bjärgö, weshalb sie unverkennbar nach ihm klingen. Nicolas hat sie nachbearbeitet und überarbeitet. Schwer zu sagen, wie weit sein Einfluss bei den einzelnen Songs reicht, ohne die Ursprungsfassung zu kennen. Er dürfte sich aber vor allem der Percussion gewidmet haben, die in allen Songs wesentlich zur Stimmung beiträgt. Zusammen mit hallender Akustikgitarre und Peters Stimme ergeben sich düstere, melancholische und gleichzeitig treibende Songs. Wenn Schönheit und Schwermut so nah beieinander liegen, dann bewegen wir uns auf dem schmalen Grat, auf dem sich Peter Bjärgö schon sein ganzes musikalisches Schaffen lang befindet und auf dem es sich alles so schön wohlig und unbehaglich zugleich anfühlt. Auch wenn Onus wörtlich übersetzt Last oder Bürde bedeutet, ist “Proslambanomenos” ein wundervolles Album, das man auch sehr gut ohne seelische oder körperliche Pein genießen kann.