‚If You Want It’ ist großer Pop, der dort anschließt wo McCluskey vor vierzehn Jahren mit ‚Universal’ und der epischen Single ‚Walking On The Milky Way’ aufhörte. Chöre, Synthesizer und der unverwechselbare Gesang machen Freude, umso mehr da auch wieder Paul Humphreys mit an Bord ist. Der Song kündigt das Album ‚History of Modern’ an und erscheint als 7“ Vinyl, 2-Track Single, 4-Track-Single und Remix-Download-Bundle. Zur Rezension liegen die Remixes sowie die Radio-Version vor, nicht die beiden B-Seiten. Der Song selbst überzeugt durch den Pop-Appeal, der auch viele andere OMD-Singles der späteren Schaffensphase auszeichnete, die Remixes jedoch sind teilweise sehr gewöhnungsbedürftig. Der ‚Teeth’-Remix zersäbelt das Original bis zur Unkenntlichkeit und We Have Band setzen auf in den Vordergrund gerückte Percussions, die durch Teile der Vocals ergänzt werden. Interessanter dann schon die Interpretation von ‚French Horn Rebellion’, bei denen zunächst ein ruhiges Intro gemixt wird bevor mit björkschen Bläser und Xylophon-Motiven das Tempo hochgedreht wird um dann mit Disco-Drums ein wenig wie A-Ha zu klingen. Der ‚Club Royale’ Mix ist schließlich ein wenig experimenteller aufgebaut mit gesampleten Beats, Acid-Elementen und Musicbox-Parts. Alle vier Mixes, das muss man einfach so sagen, zerstören jedoch die Harmonie und das Gesamtbild, was im Original so penibel und professionell aufgebaut wurde. Besser wird’s dann beim ‚Syntomatix’-Mix der den Song in einen groovenden Euro-House-Track verwandelt, unumstrittener Sieger ist jedoch der ‚Villa Nah Remix’. Der klingt nämlich auch nach OMD und zwar eher nach den Songs der frühen Phase. ‚If You Want It’ hätte mit solch prägnanten Bässen und dem minimalistischen Aufbau auch auf ‚Architecture and Morality’ gepasst und das ist sicherlich ein Kompliment. Ein guter Teaser also, obwohl man die Remixer vielleicht etwas sorgfältiger hätte auswählen sollen. Aufgrund der Format-Verwirrung gilt die Wertung nur der Original-Version und die ist mir 4 1/2 Synthpop-Punkte wert…