Als Sänger bei Skinny Puppy dürfte Ogre, Frontmann von ohGr, bereits den meisten Industrial-Anhängern bekannt sein. Zumindest den Namen haben wohl die meisten schon einmal vernommen. Eben jener Ogre hatte 2001 mit dem Album "Welt" den ersten ohGr-Output als wahres Sammelsurium verschiedenster Stilrichtungen auf die Welt losgelassen und damit Bewunderung und Verwirrung im elektronischen Lager gestiftet. Bei der darauffolgenden Tour, bei der auch cEvin kEy (Skinny Puppy) und Tim Skold (KMFDM/Marylin Manson) mit von der Partie waren, merkte Ogre plötzlich, dass seine Songs auch mit einer rockigeren Ausrichtung durchaus etwas für sich hatten. Dieser Gedanke war prägend für die Arbeiten an seinem zweiten Album "SunnyPsyOp". Selbiges ist natürlich immer noch fest mit Ogres elektronischen Wurzeln verwachsen und zwar sehr fest. Die Vermischung von elektronischen Spielereien mit teils harten Gitarrenriffs ist aber nicht das einzig Besondere an "SunnyPsyOp". Wie schon auf dem Vorgänger verwendet Ogre weit gestreute Einflüsse und kombiniert sie zu einem schizophrenen Alptraum. "WaTergaTe" klingt beispielsweise sehr poppig und verspielt, während "JaKO" mit stampfendem Rhythmus aber ruhiger Melodie mehr verträumt wirkt. Richtig abgehoben wird es mit "ShiTe", einer wilden Klangschnipselcollage, die mit Fiepen und Sprachsamples ein wenig die Nerven strapaziert. Einen großen Anteil an der ohGr-Metamorphose hatte Mark Walk, der erst mit diesem Album zu ohGr stieß. Er ermutigte Ogre zu kreativen Experimenten und war damit maßgeblich an der Entstehung dieser, in mancher Hinsicht wahnwitzigen, aber absolut begeisternden Scheibe beteiligt. ohGr hat auf "SunnyPsyOp" den Industrial nicht neu erfunden, sondern ihm nur ein neuzeitliches und ein wenig verrücktes Antlitz verpasst. Jeder, der nur halbwegs in Richtung Skinny Puppy, Nine Inch Nails oder Marylin Manosn tendiert, dem sei dieses ohGr-Werk wärmstens ans Herz gelegt. Mit seiner expressionistischen Ader wird Ogre wohl auch in Zukunft tonangebend in der Industrial-Szene sein. Auf dem Album befindet sich übrigens auch ein sehr sehenswertes Video zu "maJik", dem Teile des Cover-Artworks entlehnt sind.