Nordschlacht ist keineswegs ein Feindflug Klon, wie man anhand des Namens und des Wissens, dass es sich um dunkle Elektronik handelt evtl. denken könnte. So ging es mir jedenfalls vor ein paar Jahren, als ich den Namen in einem Forum las. Der Poster nannte sich „Arnte“ und ist der eine Teil dieses Projektes aus Stuttgart. Damals hörte ich auch in die von dem Herrn angepriesenen Lieder rein und fand sie wohl ganz okay ohne mich aber weiter darum zu kümmern, was wohl heißt, dass sie mich nicht vollkommen überzeugten. Jedenfalls nach Feindflug oder artwandtem klangen sie glücklicherweise nicht. Nun – ganz überraschend – hatte ich die Gelegenheit das Debüt Album zu bekommen. Die Band wurde zwischenzeitlich in Form von „Schmoun“ verstärkt, die für einige Lyrics, Keys sowie auch bei zwei Stücken für den Gesang zuständig ist. Ob nun Arnte und Schmoun die wirklichen Namen der Personen sind und was sie bedeuten, diese Fragen kann ich an dieser Stelle leider nicht beantworten...... Dafür kann ich aber die Frage klären, die sicher nun euer armes Gehirn quält: ....ja wenn Nordschlacht als recht neue Szeneband denn keinen „modernen“ (hust) Hellectro oder Darkrave machen, was machen sie dann?“ Leicht zu beantworten, indem man einfach die Band selber zitiert:“ klingt wie...good dark electronic music in the good old times...“. Jo, das ist wohl wahr. Allerdings moderner und ausgefeilter als andere Genre Kollegen aus dem EBM Lager. Es wären hier eher zeitgenössische Bands des schwedischen Progress Labels (zB. Cryo, Necro Facility) oder u.a. auch deutsche Kollegen wie Fix8:Sed8 oder Object als Referenzen zu nennen. Und natürlich die üblichen internationalen altbekannten Verdächtigen (d.h. zB. Fektion Fekler und Mentallo), sowie Project Pitchforks „Lam´bras“ und „Entities“ Alben. Man muss aber dann auch wieder sagen, dass sich Nordschlacht von genannten Bands unterscheidet, ebenso wie diese sich selber voneinander abheben. Um gesichtslose Klone handelt es sich ja bei keiner der genannten Bands. Arnte und Schmoun gehen hier den Weg noch mehr Atmosphären, Streicher und Flächen in ihre Musik einzubauen, die mich teilweise eher schon an Ambient als an Darkelectro erinnern. Auch der Gesang fügt sich da ein, der eher leise und leicht verfremdet geflüstert klingt. Dazu noch bei zwei Stücken „Schmouns“ Vocals, die auch eher zurückhaltend, aber doch lieblich daherkommen. Man merkt deutlich, dass hier mehr Wert auf Sounddesign und Komposition gelegt wurde, als es bei vielen angesagten Bands, die hauptsächlich auf die Tanzfläche schielen, der Fall ist. Was man bemängeln könnte, ist das Fehlen von 1-2 Ohrwürmern, der letzte Track ein Faze Remix von „Forrester“ bringt aber immerhin zum Abschluss flotteres Tempo. Ansonsten gibt es aber nichts zu meckern, bleibt also nur noch die in solchen Fällen übliche Empfehlung zumindest in die Samples und/oder Myspace Tracks der Band rein zuhören. Fans von komplexem Darkelectro der traditionellen Art und ambienten Klängen können aber auch blind zugreifen. Also weiter so !