N.O.H.A machen eine Musik, die in den letzten Jahren ziemlich aus der Mode gekommen ist: Drum’n’Bass und Big Beat. N.O.H.A machen aber auch eine Musik, wie sie zeitgemäßer nicht sein könnte. Denn der Drum’n’Bass der hier geboten wird, ist um Längen organischer als das, was man vor fünf Jahren noch darunter verstanden hat. Zu den genannten Stilrichtungen kommt dann noch eine Menge mehr dazu: osteuropäische Folkore, Jazz und schlichter aber guter Pop. Aber eins nach dem anderen… ‚Dive in Your Life’ zeigt wundervoll auf, wie man mit konventionellen Instrumenten Drum’n’Bass genauso gut wie mit dem Sequencer machen kann. Die passend soulige Stimme der neuen Sängerin Minerva Diaz-Perez (das klingt doch nach Sommer pur…) schafft es mit dem Titeltrack einen Dancefloor-Filler zu generieren, der seinesgleichen im Genre nur selten findet. In die gleiche Kerbe schlägt ‚Non es Perfecta’ oder auch ‚Base from Above’, das nur danach schreit von Faithless geremixt zu werden. Eine ganze Nummer geschmeidiger kommt ein weiteres Highlight des Albums daher: ‚Lunatica’. Allerdings schiebt man sofort die ‚Live Version’ hinterher, die den Track in ein Rap-unterstütztes Inferno mutiert und lediglich das musikalische Thema beibehält. Fatboy Slim meets Future Sounds of Jazz, so vielleicht könnte man ‚More Pepper’ beschreiben. Als ob das noch nicht genug der Vielfalt wäre bringen N.O.H.A. mit ‚Gypsy Valley’ und ‚Tu Cafe’ Balkan-Polka-Pop ein, der mitreißt. ‚Dive in Your Live’ macht Laune auf einen Sommer voller Outdoor-Parties mit eisgekühltem Bier, untergehender Sonne und Liegestühlen im Sand. Dabei überrascht und überzeugt zugleich, dass man eine solche Musik so bodenständig und gleichzeitig innovativ präsentieren kann. Stand das erste N.O.H.A. Album ‚Noise of Human Art’ noch wenig gehört in der hinteren Ecke meines Plattenschrankes, so wird das mit ‚Dive ein Your Life’ bestimmt nicht passieren.