Nhor waren mir bisher nur durch den Prophecy Sampler Whom the moon a nightsong sings bekannt. Ein schönes Pianostück, das hatte mir gemerkt, und so dachte ich zunächst an ein ebensolches Album, zumal Within darkness between the starlight zusammen mit dem neuen Vàli Album im Hause eintraf. Die ersten drei Minuten erklingt eine zerbrechliche und mich in den Bann ziehende Pianomelodie. Unglaublich wirkungsvoll und doch ist das Stück eher Vorspiel für das anschließend über den Hörer hereinbrechende Titelstück. Was soll man sagen - nach der ersten Überraschung (die auch durch den krassen Lautstärkenwechsel verstärkt wird) erkennt man schnell: das ist lupenreiner Ambient Black Metal, den Nhor hier präsentieren. Die Gitarren verhallt, die Riffs minutenlang wiederholt, entrücktes Keifen. Nicht schlecht. Dann der Wechsel, ruhigeres Spiel und leider damit der Beginn einiger Passagen, die das bisherige Niveau nicht halten können. Es folgt noch einmal die Rückkehr zu sägenden Gitarren und schön dramatisches Schlagzeugspiel und schon folgt das dritte Stück des Albums. "Patient hunter, patient night" ist in den ersten 5 Minuten ein Pianostück ähnlich dem Intro. Im Hintergrund erklingt verhallt eine E-Gitarre für etwas 70er Feeling. Dann wieder Raserei, ganz gut aber nicht umwerfend. So bleibt es dann auch, Piano, Black Metal, verhallte Gitarrensoli - und mit den Wechseln in den Stilen geht auch häufig ein Wechsel bei der Qualität einher. Mir hätte es wohl besser gefallen, wenn die Pianostücke klarer in die Restmusik eingearbeitet worden wäre. "Rohmet etarnu" macht es ja zum Beispiel vor. Doch die Lautstärkeunterschiede und die Wechsel zwischen klarer Abmischung und schwammigem Sound erwecken einen Eindruck der Zerrissenheit. Hinzu kommen einige schlichtweg langweilige Passagen und ein paar Klagelaute, die mehr schief als klagend rüberkommen. Ich will Nhor nicht zerreissen: dafür ist das Pianospiel und die Intensität einiger Elemente (wie die ersten Minuten von "The fall of orion") des Briten viel zu gut. Auch sind die Black Metal Elemente, wenn es mal um triste Raserei geht, nicht innovativ, aber effektiv und gelungen. Doch misslungene Lautstärkenwechsel, zum Teil schiefe Hintergrundklagelaute und bisweilen etwas maues Songwriting gerade im Rahmen einiger Lieder, die die 10 Minuten Marke knacken, verhindern Begeisterungsstürme.