New Model Army sind zurück und legen mit „High“ ihr inzwischen zehntes Studioalbum vor. Die Truppe um Gründer Justin Sullivan war stets bekannt für ihre gewaltigen Kreativitätsschübe und ihren ungestümen Experimentiergeist. So gibt es bis heute nicht das typische NMA-Album, den typischen NMA-Groove oder den typischen NMA-Sound. Von Folk, über Punk, klassischen Rock bis hin zu Gothic oder Metal haben die Jungs aus Bradford alles ausprobiert und erfolgreich in ihren Sound verwoben. Das neue, von Chris Kimsey produzierte Werk „High“ knüpft an eben diese sprudelnde Kreativität an und bietet zwölf überraschende, sehr melodiöse Songs, die sowohl Northern Soul, Folkrock und einen gewissen Punk-Charme in sich vereinen. Dazu gibt es exotische Klänge, wie beispielsweise von afrikanischen Trommeln oder Xylophon. Diese eigenwillige Mischung ergibt den perfekten New Model Army Soundtrack, der bereits nach wenigen Takten klarmacht, dass diese englische Kultband immer noch den ungezähmten Antrieb von einst besitzt. Auch Sullivans Lyrik ist wieder aus dem selben, rebellischen und sozialkritischen Blickwinkel verfasst wie eh und je, nur dass die frühere Plakativität etwas mehr Gelassenheit gewichen ist. Sowohl Nostalgiker als auch Jungrocker dürften von diesem Werk beeindruckt sein. Den fünf Jungs von New Model Army ist mit „High“ ein beachtliches Album gelungen, das kein gehaltenes Abschieds- oder Alterswerk, sondern ein tobender Opus geworden ist. Ein absolutes Must-Have!