Das Sprichwort "Lieber spät als nie" trift bei Neon Cage Experiment voll und ganz zu, denn hätten sich diese vier Herren nach zahlreichen Mitgliedschaften in anderen Bands und Projekten nicht zusammengefunden, dann könnte man auch jetzt noch keine Platte des elektronischen Quartetts aus Frankreich in Händen halten. Das es aber anders kam ist gut und eine zusätzliche Bereicherung für den Elektro/Industrial Bereich. Innerhalb eines Jahres brachten es die Vier dazu ein Demo aufzunehmen, zu touren und sich dem ersten Album zu widmen. Dabei herausgekommen ist ein facettenreiches und gut produziertes Debut, dass sich ohne wenn und aber sehen lassen kann. Ausgestattet mit elf Tracks und einer fast einstündigen Spieldauer zeigt "Oscillations", wie es klingt, wenn vier individuelle Charaktere mit unterschiedlichen Vorstellungen aufeinander treffen. Merkmale der NCE’schen Musik neben den typischen Elektro/Industrial Merkmalen sind zweifelsohne die intelligenten Melodiestrukturen und rhythmischen Verläufe. Hat man sich das Album einmal in voller Länge angehört, wird man feststellen können, dass kein Track dem anderen gleicht. Der Zusammenhang ist zwar dennoch gewährleistet (Stimme..) , das aber ohne eintönig zu erscheinen. "Our Judgement" ist nur ein Beispiel um die Fähigkeiten hervorzuheben. Eingängige Kombination aus Melodie und Rhythmus, begleitet durch themenbezogene Samples die ineinander faden. "We Two Are One" das sich einwandfrei für die Tanzfläche eignet und durch schnelle Drums imponiert und "Surrender", das durch langsame/schnelle Passagen und den schroffen Gitarrenrifs auf sich aufmerksam macht. Eigentlich schon merkwürdig, dass es nichts an diesem Album zu reklamieren gilt. Man kann dieses Album guten Gewissens weiterempfehlen und darauf hoffen, dass es bald auch hierzulande mehr über Neon Cage Experiment zu berichten bzw. zu erfahren gibt. Aber vielleicht ändert sich das demnächst, wenn die Herren mit französischen Kollegen Trisomie 21 einige Auftritte in Deutschland feiern.