Kurz vor einem Bruch in der Geschichte der Rumänen von Negura Bunget spielten die drei Herren der Orginalbesetzung ihr 2tes Album “Maiastru Sfetnic“ unter verkürztem Arbeitstitel neu ein. „Maiestrit“ ließ die Band noch einmal so erklingen, wie sie nie wieder klingen wird, denn nach den Arbeiten an diesem Werk verließen Hupogrammos und Sol Faur die Band und einzig Drummer Negru blieb zurück um mit „Virstele Pamintului“ in neuen Line-Up die Gehörgänge erneut zu verknoten. Entgegen der regulären Praxis, einem Re-Release den faden Beigeschmack des Geldmacherei beizufügen, ist „Maiestrit“ nicht eine reine Neuaufnahme der alten Songs: Die vertrackten 6 Mammutstücke wurden auseinander genommen, Passagen wurden verändert und manches auch einfach ersetzt. Zusammen mit der Tatsache, dass durch die gute Qualität der Neuaufnahme weite Teile der Elemente des vielschichtigen Musik anders wirken als auf dem Original (oder auch einfach nur hörbar gemacht wurden) hat man mit „Maiestrit“ ein Re-Release mit Daseinsberechtigung geschaffen. Inhaltlich bekommt der Kenner der Band das geboten, was Negura Bunget ausmachen: Progressive Black Metal irgendwo zwischen Wahnsinn, Chaos und Konzentrationsübung – man bekommt einfach eine derartige Fülle von Eindrücken, Stimmungen, Melodien, Breaks und parallel laufenden Effekten, dass das Einfinden in die eigentlichen Tracks bereits eine Knobelaufgabe für sich ist. Negura Bunget haben 6 Monster geschaffen, die kompositorisch weit über dem Black Metal Standard stehen und die in ihrer Form absolut einzigartig sind. Und verdammt fordernd. „Maiestrit“ zu lieben fällt wie bereits beim Original oder bei anderen Werken der Rumänen schwer, „Maiestrit“ als gigantisches Kunstwerk zu bezeichnen hingegen nicht. Für mich sind die 2 Akustikversionen, die es nun auf „Maiestrit“ neu zu finden gibt, nicht wirklich eine Bereicherung. Zum einen sind sie sptitzfindischerweise nicht wirklich Akustikstücke (Keyboards und leichter E-Gitarren Einsatz leben vom Strom) und andererseits sind die eigentlichen Versionen um ein vielfaches besser. Wer das Original im Schrank stehen hat, der sollte sich den Kauf gut überlegen. Ansonsten gilt aber: Zeit nehmen, allein sein und das Album erarbeiten. Und das kann Zeit in Anspruch nehmen. Und diese Zeit lohnt sich.