Ein ganz wunderbares Pop-Album im Stile alter Glanztaten aus den 80ern möchte ich an dieser Stelle vorstellen. Und damit meine ich Pop im besten Sinne! Denn seit der Kritik zum zweiten Album "Återvändsgränd" ist einige Zeit vergangen, die die Herren von Mr Jones Machine genutzt haben, um hinter einer monochromen Fassade ein alles andere als monotones Album zu verstecken: Knappe 40 Minuten voller kunterbunter Synthie Mucke mit Schweden-Pop Refrains und guter Laune. Großartig. Aber ich nehme ja alles vorweg. Liegt auch einfach daran, dass die eigentliche Kritik nicht wirklich lang werden kann. Warum? "Monokrom" bietet keinerlei Innovationen, musikalische Besonderheiten, neuartigen Gesang oder sonst etwas. Das klingt aber wesentlich negativer als es soll: Meine Erwartungen an ein Pop Album (sei es Synthie-, Elektro-, oder SonstwiePop) sind einfach andere als bei den meisten anderen Musikrichtungen. Ein Pop Album muss einfach funktionieren. Und das tut "Monokrom" beinahe auf ganzer Albumlänge. Einzig die ikea-ländischen Texte verhindern, dass man sofort und laut mitsingen will. Dies ist aber keine Kritik – man kann Bands immer nur beglückwünschen, wenn sie sich in ihrer Heimatsprache auf den großen Markt werfen und sich nicht mit englischen Texten anbiedern und gleichzeitig bloßstellen. Die Produktion ist wie schon beim Vorgänger wunderbar, die verwendeten Elemente (neben Synthesizern, Keyboards und Gesang findet sich ab und an noch eine E-Gitarre im Set) sind typisch und kommen gut zur Geltung. Und das Beste: trotz aller ohrenschmeichelnder Kompositionen und schon oft gehörten Melodiebögen und Instrumentierung ist das Album zu keinem Zeitpunkt anbiedernd. Mr Jones Machine klingen ehrlich, echt und ... echt gut. Nur manchmal wird eben die Kitsch-Spanne doch etwas überzogen (bei "Det kalla kriget") oder es passiert zu wenig ("Rännstensparad" und der 70er Sphärentrip "Gardin av järn" beenden das Album leider recht lahm und blutleer). Dagegen stehen aber geniale Songs wie "Ny Stad", "Vit Citroën" und ganz besonders "Optimister & Pessimister". Reinhören und kaufen, mehr kann ich nicht sagen. 5 Punkte trotz fehlender Innovation für einen wirklich gelungenen Freudenbringer, der es vielleicht nicht in die Diskos schafft (weil für Elektro zu wenig Elektro, für Goth zu wenig Goth, für 80er zu wenig 80er und so weiter) aber sicherlich in eure Wohnungen, eure Autoradios und eure Herzen.