Um dieses kleine Werk "Mirabile Dictu" des Mexikaners Melkyzedeck sympathisch zu finden, wäre es von Vorteil, wenn man über Humor verfügt und vor guter Laune gerade so überschäumt. Denn diese CD braucht alles erdenklich Positive, was sich der Hörer nur abringen kann. Vielleicht hat sich Melkyzedeck gedacht, dass ein bisschen Gothic/Dark-Electro-Machen nicht schwierig sein kann. Man muss doch nur ein paar Beats, bisschen was Melodisches, einen verzerrten Gesang und ein paar Sampel zusammenschmeißen – das Alles am besten dann so tanzbar machen wie möglich, dass keiner mehr auf den Text oder die Qualität achtet. Geschafft hat der Mexikaner mit seinem Projekt MQ-03 eine Kuriosität, die den Hörer für etwas über eine halbe Stunde unterhält, wenn, denn hier ist die Bereitschaft des Zuhörers gefragt, er sich denn darauf einlässt. Es folgt eine Beschallung mit schnellen (Euro-)Beats und einer Art Gesang, der – egal ob verzerrt oder gesprochen – nur als gruselig definiert werden kann, präsentiert in einer noch dazu sehr ohrenfeindlichen Soundqualität. Eigentlich wird das Hören dieser Lieder permanent von dem Eindruck begleitet, dass immer zwei Songs gleichzeitig nebeneinander ablaufen. Das kann man als störend empfinden, man kann aber auch, wie oben angedeutet, versuchen darüber zu lachen. Interessant ist es dann auch noch, dass diese CD über einen Bonusteil verfügt. Das könnte dafür sprechen, dass selbst der Künstler dieses Projekts über Humor verfügt und damit sagen möchte: Hey, schlimmer kann es nicht mehr werden. Und er hätte Recht. Schlimmer wird es nicht. Im Gegenteil. Es wird heiterer, denn die vorher so blassen und langweiligen Titel ertönen hier jetzt aufgemotzt und drüberpoliert. Der Gesang ist komplett rausgenommen und die Tanzbarkeit noch tanzbarer gemacht. So erinnern die Bonustitel ein wenig an die Fantasiekomödien Teenwolf 1 und 2 aus den 80er Jahren, in denen sie locker als Soundkulisse hätten dienen können. Insgesamt ist das alles nur unter dem Durchschnitt. Nicht empfehlenswert.