Was es nicht alles gibt! Ich bilde mir ja ein, die meisten der gängigen ‚Schubladen’ zu kennen, in denen die Musik-Branche versucht Ihre Schäfchen einzuordnen, aber die Kategorie ‚Dark-Hop’ war mir bisher gänzlich unbekannt. Genau in dieses Metier steckt man das hier vorliegende Album ‚The Fears’ des englischen Acts ‚Mothboy’ seitens der Plattenfirma. Deshalb werde ich mein bestes geben in diesem Review ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen. Apropos ‚Dunkles’: dies ist schon mal der erste Tenor des Albums: es klingt alles düster, bedrohlich, elektronisch und sehr experimentell. Auf dreizehn Audio-Tracks und zwei Videos präsentiert Simon Smerdon fette Breakbetas, wilde Elektronik, Jazz-Einlagen, Taktwechsel ‚galore’ und hie und da auch Rap. Insgesamt entsteht so eine riesige Sound-Lawine, die abwechslungsreich aber nur wenig eingängig vor sich hin rollt. Die Zutaten sind gut gewählt, das Zusammenspiel der Instrumente ist ok, aber die Stücke sind zu sehr einfach nur Tracks die nirgendwo hinführen, als Songs die überzeugen könnten. Klar, einzelne Stücke lassen sich bestimmt lässig in Noise-orientierte DJ-Sets einbauen, ein Album zum durchhören ist ‚The Fears’ allerdings keinesfalls. Die dargebotene Musik wäre wohl besser auf 12“-Vinyl Releases aufgehoben, die wie bereits angedeutet durchaus bei DJs in den Plattentaschen landen könnten. Gut produziert aber ohne roten Faden muss dieser Release eher im Mittelfeld angesiedelt werden.