Seit 1997 gibt es die Band This Morn Omina. Mittlerweile liegt mit "The Roots of Saraswati" ein neues Album vor. Das Projekt ist gekennzeichnet von elektronischer Musik, die geschickt rituelle Elemente mit einflechtet. Erkennbar wird dies an den besonders gestalteten Drumparts und dem Einsatz der Musikversatzstücke. Dem geschuldet nehmen platzraubende Percussionsets auch einen Großteil der Bühne bei den Live-Performances der Band ein.

Auf dem neuesten Album gelingt es sehr vortrefflich den großen Einfluss der Ritualelemente mit der zeitgemäßen Elektronik zu verknüpfen. Die menschliche Stimme ist hier eher unterpräsentiert. Meist beschränken sich die Vocals auf eingespielte Samples, die in den Titeln unterstützen wirken. Einen großen Raum nehmen Klanggebäude ein, die seltsam aus der Zeit gefallen wirken und doch einen aktuellen Anstrich haben. Ein reines Tanzalbum wurde hier nicht geschaffen, was aber meines Erachtens nach auch gar nicht beabsichtigt war. Vielmehr finden sich diverse Titel, die zu innerer Beschäftigung mit nichts anderem als der Musik einladen, wie etwa "People oft he Serpent" oder " (A) song of Eloi'im ". Letzterer lässt sich mit einer Länge von 13 Minuten erheblich Zeit zur Entfaltung. Andererseits findet man "1000 Cuts (Lingh Chi)", "Blood Oath" oder auch "The Mongoose King", welche doch zu ekstatischem Zucken verleiten.

Als Fazit ist zu sagen, dass "The Roots of Saraswati" den Willen erfordert sich auf Musik einzulassen, die etwas abseitig der ausgestampften Electropfade wandelt. Wer aber kein Problem damit hat sich vorzustellen, wie ein kuttenbemantelter Geheimbund in einer düsteren Industriehalle dem Maschinengott huldigt, dessen Abbild formatfüllend vor einem zerfallenen Fenster steht, hinter dem der rottriefende apokalyptische Himmel zu sehen ist, dem sei das Album empfohlen. Hui, ich glaube, die Phantasie geht wieder mit mir durch. Und, was das bedeutet, dass wissen die geneigten Leser unter euch. Mir hat "The Roots of Saraswati" sehr gut gefallen. Einen Eindruck und die Bestellmöglichkeit gibt es auf der Bandcamp - Seite des Albums.