Sechs Jahre nach Forget the Past, dem Debutalbum von Morbus M., kommt nun, ebenfalls auf Hands, der Nachfolger Fight or Die. Inhaltlich ist sich René Klimaczewski treu geblieben, beschreibt er doch mithilfe seiner Musik, eine dystopische, düstere Welt und lässt uns an seiner dunklen und intensiven Klanglandschaft teilhaben und es fällt sofort auf, dass Fight or Die voll ist, von vermeintlichen Gegensätzen. Man ist ständig hin- und hergerissen, wandelt immer zwischen den wuchtigen Beats, den angezerrten Schlägen und den atmosphärischen, fast schon cineastischen Flächen und Melodien. Ein Wechselspiel zwischen Gut und Böse also? Eher ein gewolltes Wechselbad der Gefühle. Die Grundstimmung ist durchweg düster, das unterstreichen die wohl gewählten Sprachsamples und der musikalische Unterton - Flächen und Melodien verbreiten eher eine positive Stimmung. Beide so gegensätzliche Ausrichtungen bringt Morbus M. auf einzigartige Weise in Einklang, sodass so unterschiedliche Tracks wie das rhythmuslastige Fight or Die, welches durchaus in einigen Clubs zu hören sein könnte, das melancholische Sad about oder auch das, auf seine ganz eigene Art, wunderbare The Day After nicht aus der Gesamtheit herauszuspringen scheinen. Auf diesem Album bilden die Gegensätze das Gesamtbild des Einheitlichen. Ob nun Minimal-Electro, Rhythm and Noise, IDM, Ambient oder was auch immer René Klimaczewski bewusst oder auch unbewusst in sein neustes Album hat einfließen lassen, es klingt so, als wenn es niemals eine andere Verwendung dafür geben hätte. Dieses düstere Werk elektronischer Musik komplett zu beschreiben ist nicht so einfach. Es wird viel geboten und erklärt, aber auch Platz gelassen um sich selber Gedanken machen zu können. Morbus M. Macht durch die gegensätzliche Stimmigkeit, dieses Album zu einem besonderen Leckerbissen.