Simplified artwork vs powerful music. No rules. No stereotypes (please). No Boundaries. Music for humans loving structures and harmonic melodies. No experiments. So beschreibt Bernd Scholl sein neustes Release als Moonbooter im minimalistisch gehaltenen Booklet. Regelmäßiger Output in hoher Qualität, so kennt man Moonbooter. Und das gilt auch für Cosmologica. Da sind die weichen Synthesizer genauso wie Chöre, Flächen, geschmeidige Hooks und detaillierte Ausgestaltung der Tracks. Scholl lässt sich Neues einfallen und verbindet in ‚Mondkanone’ eine der etwas schnelleren Kompositionen mit einem textlichen Part aus von Bassewitz’ ‚Peterchens Mondfahrt’ oder stückelt Sprachsamples in ‚Origin of Oxygene’, so dass man sich - zwar ohne wirklichen Zusammenhang aber irgendwie doch – an Vicious Pinks ‚Can’t You See’ erinnert fühlt. Inhaltlich sauber gibt es allerdings einen kleinen Punkt zu bemäkeln, denn mit dem Punkt ‚No Experiments’ geht ein wenig Spannung verloren. Da war der Vorgänger ‚World Of Apes’, ein Konzeptalbum über das komplexe Thema Atomwaffen, irgendwie noch einen Tick spannender und facettenreicher. Damit kommt dann evtl. erneut der Vergleich auf, der nicht abgedroschener sein könnte: natürlich der mit van Deylen. An den nähert sich das Werk nämlich (glücklicherweise von oben) an. Nicht schlimm, denn der macht schließlich auch keine schlechte Musik.