EP's sind ja immer so eine Sache – manche Bands nutzen die Möglichkeiten eine „kleinen“ Veröffentlichung, um nicht nur einen Titel radiotauglich zu vermarkten, sondern packen noch ein Sammelsorium neuer Tracks mit auf die Scheibe die eventuell nicht auf ein reguläres Album gepasst hätten. Andere beschränken sich auf den einen Titelsong und zwei bis drei neu eingespielte Versionen älterer Songs. Erste Variante wirkt kaufanreizender, Mono Inc. haben sich aber bei ihrer Zusammenabeit mit Lisa Middelhauve (Sängerin von Xandria) für die zweiter Variante entschieden : Der Käufer bekommt also für sein Geld zwei Versionen der Single „Teach me to love“ und drei live gespielte Unpluggedversionen älterer Songs. Durch die letzte Scheibe der Hamburger GothicMetaller, den „Temple of the torn“, die ich im letzten Jahr in der Mangel hatte, bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an diese Single gegangen : Das Album bot eine gelungene Mischung aus schönen Melodien mit einer sehr treibenden, fast schon maschinell-monotonen Instrumentierung. Genau diese Instrumentierung bekommt man in keinster Weise auf der EP zu hören. Wie ausgewechselt klingt da die Musikrichtung, es wird ruhig, schmachtend und schrecklich nett. Der Härtegrad der Single und auch die Art und Stimmung des Songs erinnert mich schwer an „Where the wild roses grow“ vom Duo Cave/Minogue. Leider kann mich die Melodie nicht mitreißen – das ist nette Radiomucke, Kuschelrock bei Kerzenschein. Gesanglich auf jeden Fall sehr gut, aber was hilft es, wenn der Inhalt fehlt ? Die beiden Versionen verärgern mehr, als daß sie angebracht erscheinen : Es gibt die Radio Version und die Album Version und ... kaum einen Unterschied zwischen beiden. Na gut, die Version für das Album klingt ruhig und zwei Minuten länger aus... Klanglich sind beide nahezu identisch. Die drei Bonustitel könnten nun doch wieder versöhnen - „In my heart“ und „My sick mind TV“ vom letzten Album und „The last waltz“ vom Debut „Head under water“. Diese drei Titel wurden neben anderem 2007 bei einer Unplugged-Session live aufgenommen und werden nun auch hier verbraten. Mag es nun daran liegen, daß gerade diese Titel nicht zu meinen Favoriten der Band gehören oder dass es einfach wesentlich bessere Unpluggedkonzerte anderer Bands gibt, aber Mono Inc gefallen mir mit Strom und Power wesentlich besser. Und den Liedern steht eine härtere Soundwand wirklich besser zu Gesicht. Ich werde auf ein neues reguläres Album warten und hoffen, daß Mono Inc dann wieder so gut klingen wie vor dieser EP, „Teach me to love“ konnte mir nichts beibringen und bekommt dementsprechend eine magere Bewertung. Vier nette Lieder (die beiden identischen Versionen sollte man als eine ansehen) die nicht aufregen, nicht aufwecken und wahrscheinlich auch nicht im Kopf hängenbleiben. Das Ganze in einem netten Pappschuber. Nett.