Mono Inc. wollen es wissen. Immerhin erscheint mit "Pain, Love & Poetry" das dritte Album der Hamburger Formation, für dessen Songs erneut nahezu im Alleingang Frontmann Martin Engler verantwortlich zeichnet, nicht mal ein Jahr nach der Veröffentlichung des zweiten Oeuvre "Temple Of The Torn". Wer jetzt Fliessbandmusik und gähnende Langeweile erwartet, der hat sich getäuscht. Das kurze Titeltrack-Intro stimmt den Hörer melancholisch auf das Folgende ein. Mit "This Is The Day" wird das Album dann auch wirklich stimmungsvoll rockend eröffnet. "The Last Waltz" kommt schon langsamer daher und die Überballade "Teach Me To Love" nimmt dann leider erstmal endgültig das Tempo raus. Die beiden Songs hätte man besser eher am Ende des Albums plaziert: Zum Atemholen sehr nett und willkommen und sehr schöne Songs, aber so kurz nach dem Warmwerden doch eher ein Coitus interruptus... Glücklicherweise nimmt mit dem Cover "Sleeping My Day Away" das Schiff wieder Fahrt auf und kehrt in rockigere Gefilde zurück. "Bloodmoon" und "Planet Shame" überzeugen mit ihrer rockigen Lässigkeit und "Get Some Sleep" ist eine Nummer bei der das Blut in Wallung kommt. Na also, geht doch. Leider wird's mit "Life Hates You" wieder etwas sehr ruhig und für mein Gefühl auch eher uninspiriert. Dass es anders geht, beweisen "Somewhere Else Than Here" und "Burn Me". "Pain Machine" in der Piano Version ist dann ein Rausschmeisser, den ich mir gefallen lasse. Im Grossen und Ganzen ist "Pain, Love & Poetry" ein schönes Album, dessen Trackreihenfolge aber nicht ganz stimmig wirkt. Zu fast einer Stunde Musik gibt es noch ein im Grunde ansprechend gestaltetes Booklet, leider jedoch mit einer Schriftart, die das Lesen doch sehr erschwert. Musikalisch hinterlassen "Teach Me To Love" und "Life Hates You" bei mir eher ein schales Gefühl, aber es wird sicherlich Hörer geben, für die gerade die beiden Songs die Überflieger sind. Auf jeden Fall dürfen wir neugierig sein, was Mono Inc. in den nächsten Jahren noch erreichen.