Bass, how low can you go? Das fragt man sich regelmäßig bei den Releases des Berliner Monkeytown Labels, das die Jungs von Modeselektor ownen und mit Herzblut voranbringen. In diesem Falle passt die Aussage auf das neue Moderat Album, bei dem sich Szary und Bronsert erneut mit Sascha Ring zusammengetan haben, die Welt etwas bass-lastiger zu machen.

Gerne erinnern wir uns an das Debüt, zu dem die Pfadfinderei unschlagbare Animationen lieferte, die nicht nur live sondern auch auf DVD immer wieder faszinieren. Mit einer CD/DVD-Pack hält man sich derzeit noch zurück, aber wie allseits bekannt ‚niemand weiß was die Zukunft (noch) bringt‘. Schließlich sah man beim letzten Modeselktor-Album auch eine 2CD/DVD Edition, die so herrlich viel Bonus-Material beinhaltete. Allerdings leben wir ja im ‚Hier und Jetzt‘ und so fokussieren wir uns auf die elf neuen Songs die ab August akustische schmeichelnd überzeugen wollen. Und das tun sie definitiv, mal technoider mal sehr smooth aber immer mit den Frequenzen, die an der Grenze zum Infraschall flimmern.

Da gibt es Klänge, die deutlich songorientiert mit bezirzenden Vocals hervortreten, im Kontrast dazu freut man sich auch über einen zehnminütigen Track wie ‚Milk‘, der eher an das geloopte Glück der Underworld-Jungs aus London erinnert. Hier gilt sicherlich die Maxime: Hear it Loud!‘ Laut UND leise zu genießen sind dann Tracks wie ‚Gita‘, ‚Ilona‘ oder das leicht-schelzende ‚Damage Done‘. Lezteres ist sicherlich eines der Highlights des Albums, gerade weil man so viel zarten Pop eigentlich gar nicht erwartet: ein Tripomatic Fairytale 2013. Dazwischen funktioniert ‚Versions‘, das so klingt, als hätte man sich mit dem wegweisenden Werk der Future Sound of London beschäftigt und ein neues ‚Papua-New Guinea‘ erschaffen, das sich genauso lazy-treibend aufstellt wie der genannte Track in den Neunzigern.

Deutlich stärker Modeselektor-geprägt ist die erste Single, ‚Bad Kingdom‘, deren Intro auch von den Prodigy-Jungs stammen könnte. Nur dass sich ‚Bad Kingdom’ dann in eine ganz andere Richtung entwickelt: denn nie wird die Musik auf ‚Moderat II’ brachial, vielmehr zeigen die der Akteure, wie man dicke, tanzbare Beats mit der musikalischen Leichtigkeit des Seins verbindet. Wow! Bereits mit dem zweiten Album beweisen Moderat dass sie ein essenzieller Part der deutschen Elektro-Club-Szene sind. Live touren die Jungs ab sofort mit Schwerpunkt September/Oktober, erneut unterstützt von der Pfadfinderei. Pflichtprogramm also! ‚Moderat II’, eines der Sommeralben 2013…