In Spanien ist der Winter ausgebrochen. Das glaubt man zumindest, wenn man das neue Album "Masoquistauditivo" von Manuel M. Cubas bzw. seinem Projekt Mixturizer hört. Denn das ist ein extrem krachiges geworden. Da Mixturizer aber für experimentellen Noise steht, sollte man auch nichts anderes erwarten. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die drei überlangen Songs auf "Masoquistauditivo" sind nichts für schwache Gemüter. Da rappelt es ordentlich im Karton. Von Melodie und Rhythmus keine Spur. Mixturizer konstruiert und dekonstruiert seinen Noise mit absoluter Konsequenz. Das Geräusch einer Kettensäge könnte hier und da die Grundlage für den Sound gewesen sein. Genauso gut könnten es aber auch Aufnahmen von Maschinen oder das Zappen durch die senderlosen Frequenzen im Radio sein. Der Noise lässt viele Interpretationen zu, erkennen tut man es nicht. Innerhalb des gnadenlosen Lärms gönnt uns Mixturizer nur recht wenige Pausen. Da werden Tracks mit über 20 Minuten Spiellänge zur waren Zerreißprobe. Mit dieser Musik kann man ganze Häuser zum Einsturz bringen oder seine Nachbarn in den Wahnsinn treiben. Brachial, erbarmungslos und zielstrebig. Für die einen ist es schlicht Lärm, für die anderen Kunst. Das mag man sehen, wie man will. Krach ist es allemal und der fordert seine Aufmerksamkeit. Allerdings gab und gibt es solche Gewaltorgien schon in recht ansehnlicher Zahl, weshalb das Album nun nicht unbedingt ein Muss für jeden Noise-Fetischisten ist. Aber gerade die beiden letzten Tracks sollte sich der geneigte Hörer zu Gemüte führen, da sie im Gegensatz zum ersten Song mehr Abwechslung bieten und zudem bei "Matices De Maldad" auch noch ordentlich Bass aufgefahren wird.