Hatte ich gerade noch Alvenrads herrlich ehrliches Debut auf dem Stapel folgt nun das dritte Album von Arjan Hoekstras Seitenprojekt Mirnas's Fling. Ich kenne die bisherigen Werke nicht, aber feurio, ein wahres Geschenk ist da bei mir gelandet: Lange schon hat mich ein FolkAlbum nicht nur begeistert sondern auch überrascht, mitgenommen, auf neue Pfade geführt und damit voll und ganz ausgefüllt. Die Wirkung ist eine ähnliche wie bei Alvenrad und ich ziehe bereits zu Beginn der Kritik meinen Hut vor Arjan Hoekstras Mut, einfach Musik zu machen, als ob das Genre noch nicht erfunden ist. Irgendwo zwischen düsterer Country Musik (z.B. 16 Horse Power, bzw. Woven Hand), Bob Dylon und Folk spielt der Niederländer entspannt-melancholische Melodien, setzt neben der Gitarre und Piano auf Bläser, Mundharmonika oder dezente Percussion - doch alle Elemente werden homöopathisch eingesetzt, das Album wirkt leise, mit einer immensen inneren Kraft. Gesanglich ganz groß wechselt man zwischen unverfälschten Klargesang und verhallt-lieblichem Schwelgen. Und die Dichte toller Kompositionen ist beeindruckend: "Misery" beginnt beschwingt entspannt, "Goodbye" ist ein fantastisches Stück Zerbrechlichkeit - insbesondere durch das auf ein Minimum reduzierte Schlagzeug und das Hauchen im Refrain während ich bei "Surreal" an die eigentümlich winterliche Stimmung von Locas in Love's tollem 'Winter' Album denken muss. Und dann.... ...muss ich eigentlich nahezu jedes Lied nennen um kein Juwel auszulassen, will mich nicht auf ein oder zwei Reinhörempfehlungen beschränken. Zu abwechslungsreich und spannend sind die einzelnen Themen, zu sehr spielt Arjan Hoekstra geschickt mit unterschiedlichsten Stilen. Das Urteil kann deswegen nur lauten: Dieses Album ordern, Alvenrads Debut obendrauf legen wenn man es nicht nicht hat und sich mal das eigentliche Hauptprojekt The Good Hand zu Gemüte führen!